Vorab gab es jedoch zum Ende des viertägigen Festmarathons der Plettenberger Schützengesellschaft noch ein fast dreistündiges Feuerwerk an BG-typischen Verurteilungen, wo Verfehlungen der Schützen auf’s Korn genommen und BG-konform dem Publikum kredenzt werden. Sehr gelungen und sehr zum Vergnügen der aufmerksamen Schützen in der Halle wurde die Maßnahme des Eiringhauser Schützen André Böcker aufgerollt, als dieser den gestohlen geglaubten PSG-Schützenhut von Heinrich Bäumer auf dem eigenen Biergericht für 50 Euro versteigerte. Das Delikt der Hehlerei wurde Böcker vorgeworfen, welcher sich wortgewandt aus der Affaire ziehen wollte: „Macht sich nicht auch der strafbar, der Hehlerware kauft?“ Mit Hilfe von Polizeichef Lutz Kudera und viel Esprit und Wortwitz konnte dieses Vergehen zumindest zum Teil gelöst werden, Böcker wurde allerdings vorläufig abgeführt.
Einen eigenen Redebalken offerierte das BG Uli Schulte, gewissermaßen einen Balken-to-go. Dass er kreativ ist in vielerlei Hinsicht, erfuhr das PSG-Publikum bei seiner wortgewandten, wortwitzigen Art, Anklagen des BGs hinsichtlich städtischer Bausünden abzubiegen, warum man auf Sitzbänken in der Innenstadt vor die Wand schaue. Wortwitz war überhaupt Thema des Vormittages. BG-News-Sprecher Dr. Uwe Trauzettel überbrachte wieder einmal die Nachrichten der Stadt, speziell aufbereitet, dass er selbst Mühe hatte, die Contenance zu bewahren. So werde in Landemert zur großen Freude aller Plettenberger eine Kita in der ehemaligen Gaststätte Käsebrink eingerichtet. Dort würden bereits die Kleinsten mit dem Schützenwesen vertraut gemacht. Die Kegelbahn werde zum Laufstall, im Wacholderzimmer würden die Kleinen lernen, das Getränk zu erwärmen und fehlerfrei einzugießen und im Krönungszimmer würden die Kinder lernen, dass der König auch eine Frau sein kann.
Doch auch auf die „innovativen Grünetaler Schützen“ richtete sich Trauzettels Augenmerk. So habe man dort angesichts knapper Mittel und Personalnot das modulare Schützenfest erfunden. Beim Herbstschießen habe es einen König ohne Königin gegeben, im Frühling ein Schießen ohne König. Im nächsten Herbst dann ein Thron ohne König, aber mit Königin. Auch mit einem Wunder, das selbst beim Vatikan hieb- und stichfest durchging, konnte der Nachrichtensprecher aufwarten: „Die schräge Ampel am Lennekreuz richtet sich selber auf.“
Verbal gegrillt, genüßlich gedreht und dem Gelächter der Schützen zum Fraß vorgeworfen wurde AM Ulf Bertermann von seinem AM-Kollegen Dr. PeW Baetzel. Laut postalischer Nachricht der Nachbarvereine genügt es Ulf nicht, bereits einmal Schützenkönig gewesen zu sein. In diesem Jahr konnte er wieder nicht die Finger vom Vogel lassen und schoss den Probevogel herunter. Nun unterbreitete Baetzel das gemeinsame Ansinnen der Nachbarvereine auf das Ausleihen des Ulf für ein Jahr als König, da zwischendurch das Problem mangelnder Kandidaten auftrete, mit der Möglichkeit als Mitglied abgekauft zu werden. Blau-Weiß Sundhelle ging sogar noch weiter: Das sei bei ihnen natürlich auch alles möglich, nur bei ihnen gäbe es die Möglichkeit mehrfach König zu werden. Diese „vertrauliche Mitteilung“ durch PeW Baetzel publik gemacht, geriet zum Schenkelklopfer in der Halle.
Mit Kurzverurteilungen, humorvollen Spielen, mehr oder weniger erfolgreich gesungenen Live-Songs, dem Tanzauftritt der befreundeten Sternschnuppen aus Bockeroth und der Vorstellung eines von Schöffe René Henn selbst konstruierten Bierzapf-Fahnenhiss-Fahnenmasten, um Flaggenwart Lutz Kudera beizubringen, wie Halb- und Vollmast-Positionen aussehen, verging die Zeit im Nu. Feuchte Augen gab es dann am Ende, als sich der scheidende BG-Präses Sebo Kintner mit einem selbst verfassten Lied erst bei seinem Vize Dietmar Schauerte bedankte: „Auf dich konnte ich mich stets verlassen. Egal was war, du warst da.“, dann von der Truppe, die trotz Streitereien zusammenhalte.
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