"Über 100 Leute bei einer Eröffnung ist schon was besonderes", freute sich Dietrich Turck vom Team der Villa Wippermann. Mit der Ausstellung "Künstlerinnen im Dialog" konnte Kuratorin Jana Eilhardt mit Claudia Ackermann und Gabi Püttmann gleich zwei erfahrene Künstlerinnen nach Halver holen.

Im Rahmen der Eröffnung erfreute sich Gabi Püttmann vor allem an der Location selbst: "Es ist schon ein sehr besonderer Ort hier, kein Ort der klinisch rein ist. Man hat das Gefühl, man ist zu Hause. Es ist sehr wohnlich." Es ist, so erklärte die Künstlerin, etwas anderes als die klassischen Museumsflure.

Auch das Zusammenspiel der beiden Künstlerinnen gefällt ihr gut. So steht der "Soldat", eine auseinandergebrochene und wieder zusammengesetzte Keramikfigur von Püttmann, direkt vor einem eher dystopischen Bild einer zerstörten Stadt von Claudia Ackermann - auch wenn beide Werke völlig unabhängig voneinander entstanden sind. Zwar haben die beiden Künstlerinnen bereits mehrfach gemeinsam ausgestellt, jedoch immer mit weiteren Künstlern. Eine Ausstellung zu zweit in dieser Kombination ist für beide Neuland.

Die Ausstellung selbst hat LokalDirekt bereits umfangreich vorgestellt.

Ein wenig reumütig zeigte sich Jana Eilhardt nach der Eröffnung: Es sei die letzte, die Bürgermeister Michael Brosch durchgeführt hat. Er steht nach zwei Amtszeiten nicht zur Wiederwahl und hat in den zehn Jahren als Bürgermeister von 23 Ausstellungen, die in dem Zeitraum eröffnet wurden, 20 persönlich ein Grußwort geschenkt. Als Dank dafür bekam er von Jana Eilhardt "Entgeltfreie Öffnungszeitenbetreuung auf Lebenszeiten" geschenkt. Eine Anspielung auf die Herpine, in der Brosch lebenslang kostenlose Freibadpommes geschenkt bekam. Aber auch ein Wink mit dem Zaunpfahl: Ehrenamtliche werden auch in der Villa Wippermann dringend gesucht. Alt-Bürgermeister Dr. Bernd Eicker (CDU) konnte Eilhardt bereits gewinnen - ein Bürgermeisteramt sei aber keine Zugangsvoraussetzung, um in der Villa mitzuhelfen, erklärt sie scherzhaft.

Auch Eilhardts' Mutter sitzt regelmäßig am Empfangstresen des Heimatmuseums: Ein Ehrenamt für die ganze Familie. Genau wie das Heimatmuseum selbst. Bei der Ausstellungseröffnung erzählte sie begeistert, dass der jüngste Besucher gerade einmal 14 Wochen alt war, der Älteste 100 Jahre. Generell fiel auf, dass bei der Eröffnung viele Besucher zu Gast waren, die nicht zum Stammpublikum des Regionalmuseums gehören.

Bis Ende Oktober ist die Ausstellung in der Villa geöffnet - dienstags und mittwochs von 15 bis 17 Uhr, Donnerstag von 15 bis 19 Uhr und Sonntags von 11 bis 16 Uhr.