Die Entscheidung, wer der neue Bürgermeister wird, ist auf den 28. September vertagt. Die Plettenberger Bürgerinnen und Bürger werden noch einmal an die Wahlurnen gerufen, um zu entscheiden, ob Ralf Beßler oder Patrick Hansmann Chef im Rathaus wird.

Im Vorfeld der Kommunalwahl hatten viele erwartet, dass die Entscheidung erst in einer Stichwahl getroffen würde. Die Vorzeichen, unter denen diese jetzt stattfinden wird, überraschen aber ebenso viele Leute. Ralf Beßler, der Einzelbewerber, der ohne Parteienunterstützung antritt, verfehlte die nötige absolute Mehrheit nämlich nur knapp. Nach der Auszählung der ersten Stimmbezirke lag er zeitweise deutlich über 50 Prozent. Am Ende waren es 46,36 Prozent.

Patrick Hansmann (CDU) und Detlef Krüger (SPD, PWG, Grüne) lieferten sich bis zum letzten Stimmbezirk ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Hansmann mit dem hauchdünnen Vorsprung von 0,11 Prozent (entspricht 13 Stimmen) für sich entschied und damit in die Stichwahl geht.

Das Endergebnis der Bürgermeisterwahl: Mit hauchdünnem Vorsprung liegt Patrick Hansmann vor Detlef Krüger und tritt in der Stichwahl noch mal gegen Ralf Beßler an.
Foto: Votemanager (Quelle)

Der unterlegene Kandidat Detlef Krüger trug es mit Fassung, äußerte aber sein Erstaunen, dass Ralf Beßler sich so deutlich absetzen konnte. „Danke für einen fairen Wahlkampf“, sagte er am Sonntagabend im Ratssaal zu Patrick Hansmann. „Jetzt wünsche ich Dir, dass Du die Stichwahl gewinnst.“

Ralf Beßler verfolgte die Auszählung zusammen mit Familie und Anhängern am Sonntag im Saal der Gaststätte Zur Post in Ohle. „Ich finde das Ergebnis nicht überraschend. Aufgrund meines Bauchgefühls und vieler Rückmeldungen im Vorfeld hatte ich sogar damit gerechnet, im ersten Wahlgang durchzukommen“, kommentierte er das Ergebnis. Das mache ihn glücklich und stolz. Es sei eine Bestätigung für alles, was er durch seine Leistungen beim TuS Plettenberg und mit seinem Unternehmen R.B. Makler aufgebaut habe. „Die Leute vertrauen mir, dass ich umsetzen kann, was ich verspreche.“

Patrick Hansmann hofft nun, dass die Wähler aus dem Krüger-Lager bei der Stichwahl ihn unterstützen. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich ein Bürgermeister für alle Plettenberger werden möchte, unabhängig von Parteisympathien“, betont er und kündigt an, „in diesen zwei Wochen noch mal richtig Gas“ zu geben.

Nur die Hälfte hat gewählt

Entscheiden für den Erfolg dürfte sein, wie viele ihrer Wähler die beiden Bewerber jeweils zum erneuten Gang an die Wahlurnen mobilisieren können. Bei der Kommunalwahl war die Beteiligung mit 49,5 Prozent zwar höher als fünf Jahre vorher, aber trotzdem erschreckend gering. Offenbar hat nicht einmal die Hälfte der wahlberechtigten Plettenberger Interesse, durch demokratische Mitwirkung die Zukunft der Vier-Täler-Stadt mitzugestalten.