Es war eine unterhaltsame und kurzweilige Veranstaltung – und die sportliche Herausforderung für die 16 Teilnehmer auch nicht so einfach zu lösen, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Und das lag nicht allein am Alter der „Olympioniken“, die im Gemeinschaftsraum der Tagespflege angetreten waren.
So sollten die Senioren beispielsweise beim ‚American Football‘ einen Stoffball in eine Schublade werfen, und zwar so, dass dieser auch tatsächlich darin liegen blieb. Und genau darin lag die Schwierigkeit, denn der eiförmige Football hopste immer wieder aus der Schublade heraus: „Also, das ist doch fast unmöglich“, raunte ein Teilnehmer, nachdem der Ball auch nach dem dritten Versuch nicht dort liegen blieb, wo er liegenbleiben sollte. Am Ende konnte diese Disziplin nur ein Senior erfolgreich abschließen und bekam dafür reichlich Applaus von seinen Mitbewerbern.

Schokoküsse statt Pausenbier
Beim „Ball-Darts“ dagegen erwiesen sich viele der Tagespflegegäste als treffsicher und auch hier gab es von den ‚Konkurrenten‘ für jeden Wurf, der an der Klett-Zielscheibe haften blieb, Beifall. Bei allem Ehrgeiz der Teilnehmer kam der Spaß natürlich nicht zu kurz: Zum einen, weil Klaus Bayer, der die Ball-Olympiade ehrenamtlich für die Tagespflegeeinrichtung organisiert hatte, humorvoll als Moderator, Kommentator und Schiedsrichter durch das Vormittagsprogramm führte.

Zum anderen trugen auch die Teilnehmer selbst immer wieder mit kleinen Neckereien untereinander und witzigen Zwischenrufen zur guten Stimmung bei. Nachdem beispielsweise eine kurze Pause zwischen zwei Disziplinen angekündigt wurde, fragten die – männlichen – Teilnehmer: „Gibt’s gleich auch ein Pausenbier für uns?“ Lachend verneinte das Helferteam diese Frage und verteilte statt dessen passend zur Fußball-EM verzierte Schokoküsse.

Siegbert Unger holte die meisten Punkte
Nach gut zwei Stunden stand Siegbert Unger als Gesamtpunktsieger der Ballsport-Olympiade fest: Erfreut nahm der Gewinner die Glückwünsche seiner Mitstreiter und natürlich auch seine Goldmedaille als Erinnerung an den fröhlichen Wettkampftag entgegen.

Anna Bezpalko, die Leiterin der Tagespflegeeinrichtung am Hansering, bedankte sich beim gesamten Helferteam und insbesondere bei Klaus Bayer für die Organisation der Olympiade: „Es war nicht zu übersehen, wie viel Spaß unsere Tagesgäste heute hatten – und auch das ist uns in unserer Einrichtung immer wichtig: Ältere Menschen zusammenbringen und sie dazu animieren, sich aktiv an Gemeinschaftsaktionen zu beteiligen.“ Dass dabei auch körperliche Einschränkungen dank Unterstützung der Pflegerinnen kein Hindernis sind, habe der Wettkampf gezeigt. „Das Alter spielt bei all unseren Veranstaltungen in der Tagespflege sowieso keine Rolle“, lacht Anna Bezpalko. Immerhin sei die älteste „Olympionikin“ bereits 95 Jahre alt.