Um die 600 Ausbildungsstellen gilt es in der Region noch zu besetzen. Beim „Azubi-Speed-Dating“ in der Phänomenta wurde am Dienstag, 28. Februar, ein Anfang gemacht. Wenn auch in 15-minütigen Gesprächen kaum alles geklärt werden konnte, bestand für die Schüler zumindest die Möglichkeit, die Unternehmen kurz kennenzulernen und im persönlichen Kontakt zu überzeugen.
Einige Schüler hatten bereits ihre Bewerbungsunterlagen dabei; für andere galt es, sich zu orientieren und informieren sowie gegebenenfalls die Chance auf einen Kennenlern-Tag zu bekommen oder gar ein Praktikum zu vereinbaren.
Mehr als doppelt so viele Unternehmen wie 2022
Mit 73 Unternehmen wurde die Zahl des Vorjahres beim „Azubi-Speed-Dating“ mehr als übertroffen. Denn 2022 waren es noch 32 Unternehmen, die damals ins Lüdenscheider Berufskolleg für Technik gekommen waren. Weil auch im vergangenen Jahr schon die Nachfrage hoch war, die Platzmöglichkeiten aber begrenzt, hatte das Organisationsteam nun entschieden, in die Phänomenta umzuziehen, da hier ein größeres Platzangebot herrscht.
„Im Vorfeld waren wir nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war“, teilte Beate Paga vom mitverantwortlichen Arbeitgeberverband Lüdenscheid mit. „Aber jetzt hat sich das Bauchgrummeln gelegt“, sagte sie. Und angesichts der restlos besetzten Phänomenta-Räumlichkeiten und des Ansturms der Schülermassen sei sie überwältigt.
Das Prinzip des „Azubi-Speed-Dating“ ist denkbar einfach: Wenn ein Jugendlicher bereits ein Unternehmen im Blick hat, bei dem eine Ausbildung in Frage käme, kann dieses auf der alphabetisch sortierten Info-Übersicht gesucht werden. Hier findet sich dann die entsprechende Platznummer. Hat der Schüler noch keine wirkliche Idee, kann er ebenfalls der Info-Übersicht entnehmen, welche Lehrstellen die jeweiligen Firmen noch anzubieten haben. Hier ist also ein passgenaues Matching möglich, mit dem die Jugendlichen dann gezielt auf die Unternehmen zugehen können. „Schüler können ihren Steckbrief hinterlegen und unkompliziert mit Unternehmen in Kontakt treten“, ergänzte Beate Paga.


Ob gewerblich-technisch, handwerklich oder kaufmännisch – beim Azubi-Speed-Dating werden Ausbildungsstellen aus vielfältigen Berufsfeldern vermittelt. Erstmalig dabei waren Vertreter aus der Pflegebranche.
Firmen wie Alberts aus Herscheid hatten nur eine Lehrstelle vakant, aber diese zu besetzen, sei schwierig, waren sich die Mitarbeiter vor Ort klar. Dennoch wolle man „Präsenz zeigen“, denn das sei „wichtig auch für die Zukunft“. Also trotz Gewusel und Schlangen vor einigen Firmenständen für alle Beteiligten eine Win/Win-Situation.

Ob nun die Firma E. WINKEMANN aus Herscheid 13 unterschiedlichste offene Lehrstellen hat oder Kusanke Einrichtungen aus Lüdenscheid nur einen Tischler sucht – sie präsentierten sich alle in gleicher Weise.

Größere Unternehmen wie etwa Albert Jung, Schnöring, Günther Spelsberg oder W. Rutenbeck aus Schalksmühle, das CMS Seniorenzentrum und teckentrup aus Herscheid, Metoba, DIAL, ERCO, GERHARDI Kunststofftechnik, HASCO Hasenclever, Wilh. Kämper, HUECK Service, Insta, KOSTAL, PHOENIX FEINBAU oder Hotset aus Lüdenscheid, Nedschroef aus Plettenberg, Goldbäckerei Grote aus Balve, Märkisches Werk, Werner Turck und ESCHA aus Halver, aber auch die Bilstein Group aus Hagen waren auch vertreten.
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Auch Mitarbeiter der Agentur für Arbeit oder der SIHK waren beratend und helfend vor Ort. Zu Karin Hermes‘ (SIHK) Aufgabengebiet gehört es ohnehin, Jugendlichen beratend zur Seite zur stehen und so war sie nun auch hier zur Stelle. „Hier können die Schüler ihr pfiffiges Selbstbewusstsein ausspielen, um einen Ausbildungspartner zu finden“, stellte sie passend fest.
Nächstes Azubi-Speed-Dating am 3. März in Iserlohn
Nach dem Termin am Dienstag, 28. Februar, in der Phänomenta in Lüdenscheid, besteht eine weitere Möglichkeit am Freitag, 3. März, von 10 bis 13 Uhr in der Kreishandwerkerschaft in Iserlohn, Handwerkerstraße 2. Hier sind zwar aus Platzgründen weniger Firmen am Start, dafür aber auch andere als in der Phänomenta.
Organisiert und durchgeführt wurde und wird das Azubi-Speed-Dating von der Agentur für Arbeit Iserlohn, dem Arbeitgeberverband Lüdenscheid, der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis, der Handwerkskammer Südwestfalen, der Kommunalen Koordinierungsstelle KaoA, dem Märkischen Kreis, der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, dem Märkischen Arbeitgeberverband, der SIHK zu Hagen und der Phänomenta.