Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat nicht nur im Ahrtal und in Hagen, sondern auch in Schalksmühle beträchtliche Schäden hinterlassen. Da durch den fortschreitenden Klimawandel davon ausgegangen werden muss, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen werden, soll die Volmegemeinde nun an ein interkommunales Pegel- und Alarmierungssystem angeschlossen werden. Die Vorlage sorgte in der Sitzung für öffentliche Einrichtungen am Montag, 1. Dezember, für Diskussionen.
Nicht nur das Hochwasser im Jahr 2021, so heißt es in der Vorlage, sondern auch der Dauerregen zum Jahreswechsel 2023/2024, habe nachdrücklich gezeigt, dass mehr Vorsorge gegen die Folgen von Hochwassern und Überschwemmungen unumgänglich ist. Da die bestehenden Möglichkeiten dafür aktuell nicht ausreichen, soll jetzt ein kleinteiligeres Pegelmessnetz aufgebaut werden. Sinn und Zweck dessen ist es, im Fall eines einsetzenden Starkregens den Feuerwehren im Kreis schnellere und genauere Informationen über gefährdete Gebiete zukommen zu lassen.
Das hierfür erstellte Konzept ist jetzt fertig, die Ausschreibung der Hard- und Software kann erfolgen. Für die Gemeinde Schalksmühle würden Kosten in Höhe von rund 62.500 Euro entstehen, hinzu kämen Betriebskosten in Höhe von 4.850 Euro jährlich. Mögliche Förderungsmöglichkeiten werden aktuell geprüft.
"Ich gehe davon aus, dass dadurch keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen werden"
Manfred Trimpop, der als sachkundiger Bürger für die UWG an der Sitzung teilnahm, meldete sich zu Wort und argumentierte: "Die Flut im Jahr 2021 war ein Ausnahmehochwasser, ein solches Ereignis wird sich nicht jährlich wiederholen." Er halte die Maßnahme für "zu teuer", außerdem seien bereits Meldesysteme vorhanden, eine Erweiterung des Netzes wäre störungsanfälliger und würde Folgekosten verursachen. Für sinnvoller hielte er es, die elektrischen Anlagen in der Tiefgarage der Gemeinde höher zu bauen, um sie zu schützen.
Fachbereichsleiter Oliver Emmerichs hielt dagegen: "Es geht bei dem Vorhaben um den Schutz der Bevölkerung und Betriebe, nicht um den von gemeindlichen Einrichtungen." Die bereits vorhandenen Pegel würden anspringen, aber dann sei es schon zu spät, betonte er.
"Ich bin ein bisschen sprachlos"
Marc Fürst (SPD) meldete sich ebenfalls zu Wort: "Im Ahrtal sind damals Menschen gestorben, in Schalksmühle nur durch Glück nicht. So eine Meldeanlage ist nicht nur absolut sinnvoll, sondern vor allem erforderlich. Ich bin gerade ein bisschen sprachlos." Ebenfalls erstaunt zeigte sich Bernd Josef Schmitt (CDU): "Als die Idee damals im Kreis vorgestellt wurde, haben alle applaudiert. Wir brauchen dieses Meldesystem unbedingt." Manfred Trimpop hielt jedoch an seiner Meinung fest: "Der Blick in die Tiefgarage ist das beste Frühwarnsystem für Autofahrer. Wenn das Wasser da überläuft, wird es höchste Zeit."
Das Gremium stimmte abschließend einstimmig über die Beschlussvorlage ab. Manfred Trimpop enthielt sich.










