Bereits zum achten Mal gibt es die gemeinsame Ausbildungsplatzbörse des Städteverbundes „Oben an der Volme“, die in diesem Jahr wieder von der Stadt Halver ausgerichtet wird. Zusätzlich ist auch die Stadt Herscheid mit einigen Unternehmen vertreten. Mit dieser Börse soll den Schülern die Chance gegeben werden, sich über die vielfältigen Möglichkeiten einer Ausbildung in der Region zu informieren.
Mit einem Rekord von 70 Ausstellern, die sich den Auszubildenden präsentieren wollen, ist die große Sporthalle des Lern- und Begegnungszentrums in der Mühlenstraße 2 komplett ausgebucht. „Das zeigt uns deutlich, dass die Firmen in der Not sind, passende Auszubildende zu finden“, deutet Kai Hellmann, Leiter des Fachbereichs Bildung, Sport und Gebäudemanagement, die Situation der Betriebe. „Die Aussteller sind zum Großteil heimische Industrieunternehmen, vornehmlich aus dem Südkreis“, erklärt er, „aber wir haben auch Aussteller aus Iserlohn, Radevormwald oder Gummersbach.“
Zu Corona-Zeiten wurden zwar auch Ausbildungsbörsen veranstaltet, aber aufgrund der gesetzlichen Vorgaben war es in diesen beiden Jahren nur möglich, Online-Präsentationen zu machen. „Das funktioniert aber nicht“, ist sich Hellmann sicher. „Es braucht den persönlichen Kontakt. Man muss sich auch mal tief in die Augen sehen können“, betont er.
Daher werden am 13. Juni alle Schüler der neunten Klassen aus den Schulen der Volme-Kommunen Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Schalksmühle zwischen 9 und 14 Uhr die Möglichkeit bekommen, sich direkt an den Ständen über den von ihnen gewünschten Ausbildungsberuf zu informieren. Sie haben aber umgekehrt auch die Chance, sich selbst direkt vorzustellen und die potenziellen Ausbilder davon zu überzeugen, dass sie die Richtigen für die zu besetzende Stelle sind.
„Die insgesamt 800 Schüler werden“, so Kai Hellmann, „in Gruppen von Vertragspartnern der MVG aus ihren Schulen nach Halver gebracht und wieder zurückgefahren.“ Dadurch wird erreicht, dass ein stetiger Fluss von Schülern die Firmen besuchen kann und es nicht zu überfüllten Ständen kommt.
Für die Schüler der Jahrgangsstufen 9 ist diese Ausbildungsplatzbörse eine schulische Veranstaltung, die Teilnahme ist damit Pflicht. Nur für die Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums ist ein Besuch der Börse freiwillig. Damit die Gespräche zwischen Schülern und Firmen zu einem möglichst guten Ziel führen, bereiten die Fachlehrer die Schüler auf die Möglichkeiten, die ihnen die Ausbildungsplatzbörse bietet, bereits im Unterricht vor. „Es ist der Trend, die Schüler bereits in der 9. Klasse anzusprechen, damit sie ein Jahr später, mit dem mittleren Schulabschluss, sofort von der Schule in die Ausbildung wechseln können“, erklärt Hellmann. In der für jeden Interessenten erhältlichen Broschüre der Ausbildungsbörse sind aber auch noch viele freie Ausbildungsplätze für 2024 aufgeführt.
„Wir leben in einem industriell geprägten Umfeld“, erläutert Kai Hellmann. „Daher sind zwei Drittel der Aussteller im Bereich der Industrie angesiedelt, bieten also Berufe wie Mechaniker, Elektroniker oder Fachlageristen an. Außerdem werden dort natürlich auch Kaufleute ausgebildet.“ Dazu gibt es Stände der einzelnen Städte, Steuerberater, Bundeswehr, Pflege oder des Einzelhandels. „Leider sehen wir so gut wie nie die kleinen Handwerksbetriebe auf den Börsen“, bedauert Hellmann. „Ihnen fällt es oft schwer, für den ganzen Tag einen Mitarbeiter abzustellen. Der fehlt dann am Bau.“ Er könne sich aber vorstellen, dass sich die Handwerksbetriebe in Zukunft zusammenschließen, um auf einem gemeinsamen Stand ihre Arbeit vorzustellen.
Ab 14.30 Uhr haben die Schüler nochmals, dann vielleicht in Begleitung der Eltern, die Möglichkeit, die Börse aufzusuchen. „Wir haben mit diesen Gesprächen gute Erfahrungen gemacht“, sagt Hellmann. „Oftmals entwickeln sich diese Gespräche direkt zu einem Vertragsabschluss.“ Aber auch anderen Interessierten steht die Sporthalle am Nachmittag für eine Kontaktaufnahme mit den Firmen offen. Für die ausstellenden Firmen wird das ehrenamtliche Küchenteam des Bürgerzentrums eine Mensa vorbereiten.
Rund um die Ausbildungsbörse:
- Beginn am Donnerstag,13. Juni, um 9 Uhr (nur für teilnehmende Schulen)
- Offen für alle ab 14.30 Uhr
- Wo: Lern- und Begegnungszentrum Halver, Mühlenstraße 2
- 70 Aussteller stehen für Gespräche zur Verfügung
- Angebote von Ausbildungsplätzen für die Jahre 2024 und 2025
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