Mit der Aktion beteiligten sich 30 Bauern von Lenne und Volme an den bundesweiten Protesten gegen den von der Ampel-Koalition geplanten Subventionsabbau. Er ist Teil des Haushaltskompromisses.
Landwirte sollen künftig keine gesonderte Steuererleichterung für Diesel mehr bekommen. Außerdem sollen Landmaschinen nicht mehr von der Kfz-Steuer befreit werden. Allein die Subvention von Agrardiesel beläuft sich auf rund 450 Millionen Euro.

„Was zu viel ist, ist zu viel“, „Die Ampel muss weg“ – die Schilder an den schweren Landmaschinen lassen keine Zweifel an der Stoßrichtung des Protests aufkommen. Er richtet sich gegen die regierende Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
„Wenn das so weitergeht, können sie bald ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen“, schimpfte ein älterer Landwirt aus Meinerzhagen im Gespräch mit dem LokalDirekt-Reporter. Er fürchtet um die Zukunft der Landwirtschaft. Schauen Sie sich um, jede Menge junge Landwirte. Sie wollen die Höfe ihrer Eltern übernehmen. Wie sollen sie das unter diesen Bedingungen schaffen?“

Nach etwa einer halben Stunde lösten die Landwirte die Blockade auf und fuhren unter polizeilicher Begleitung über die Sauerfelder Straße, Piepersloh und die Homert wieder in Richtung heimische Höfe. Auf den Weg über die B54 verzichteten die Landwirte. „Bei dem hohen Verkehrsaufkommen wollen wir keine zusätzlichen Schwierigkeiten verursachen“, sagte einer der Beteiligten.

Zum Start hatten sich die Landwirte am Meinerzhagener OBI-Markt versammelt. Wie die Polizei mitteilt, hatten die 30 Traktor-Fahrer ursprünglich beabsichtigt, mit den Traktoren eine Autobahnzufahrt zu blockieren. Nach einem Gespräch zwischen den Einsatzkräften und dem Versammlungsleiter vor Ort ließen sie diesen Plan fallen. Stattdessen rollte die Kolonne ab 11.30 Uhr über die B54 durch Kierspe, Halver bis nach Lüdenscheid. Dort fuhren die Landwirte durch die Innenstadt und blockierten dann die Kreuzung am Sauerfeld.
Schon am Sonntag hatten sich zahlreiche Landwirte aus der Region auf den Weg zur Großkundgebung in Berlin gemacht – bei rund 40 km/h immerhin eine gut 16-stündige Fahrt.

Wie ernst die Lage ist, erläuterte vor der Abfahrt Michael Loitz. In Kombination mit den Mehrkosten für die CO2-Steuer und den allgemein steigenden Treibstoff- und Strompreisen würden auf einen heimischen Betrieb schnell Mehrkosten von 1.500 Euro pro Monat zukommen, rechnete der Halveraner Landwirt vor.