Seit mehreren Jahren wünschen sich Bürger einen Aufzug zum Rewe-Markt – diesen bekommen die Schalksmühler wohlmöglich noch in diesem Jahr. Ein Leistungsverzeichnis und eine Ausschreibung wurden laut Matthias Klinger bereits erstellt.
Der Aufzug soll neben der Tür der Tiefgarage gebaut werden. Hierzu wird das Pflanzbeet neben der Bushaltestelle am Rathausplatz „ein wenig zurückgebaut“, um Platz für den Aufzug zu machen. Vorgesehen ist eine Stahlkonstruktion, die komplett mit Glas bekleidet ist.

Isolierglas soll vor Aufheizung schützen
Um ein Aufheizen des Fahrkorbs durch Sonneneinstrahlung im Sommer zu reduzieren, besteht laut Klinger die Möglichkeit, den Schacht mit Isolierglas zu bekleiden. Dies würde Mehrkosten in Höhe von circa 25.000 Euro verursachen. Für Michael Müller (UWG) eine Summe, die nicht unnötigerweise auf die etwa 187.000 Euro Kosten hinzukommen müsse: „Ist das wirklich für eine Etage nötig? Wir müssen ja nicht unnötig mehr ausgeben“, heißt es.
Für den Normalverbraucher, für den der Aufzug ursprünglich nicht gedacht sei, mache der rapide Anstieg der Hitze eher weniger aus. Für ältere Personen jedoch, die eventuell mit Kreislaufproblemen zu kämpfen haben, könnten die fast sechs Sekunden im Aufzug „durchaus lang sein“, erklärte Klinger. Trotz des hohen Kostenfaktors stimmte Bürgermeister Jörg Schönenberg dem Projektleiter zu: „Dieser Aufzug ist für bestimmte Personengruppen“, betonte er. Die Temperaturen im Sommer seien mittlerweile enorm angestiegen. „Es darf nicht sein, dass wir einen Hitzestau darin haben und der Aufzug nicht mehr nutzbar ist“, sagte er schließlich. Über eine endgültige Entscheidung zum Isolierglas soll noch beraten werden.
Vandalismus: Kein hundertprozentiger Schutz
Bernd Josef Schmitt, CDU-Mitglied, äußerte seine Bedenken zu möglichen Vandalismusangriffen. „Wir haben im Bereich der Kreisstadt viele öffentliche Aufzüge, die ständig in der Presse stehen“, sagte er. Schuld seien mutwillige Beschädigungen, die mit Reparaturkosten einhergehen. Als aktuelles Beispiel wies er auf den Aufzug der Phänomenta in Lüdenscheid hin. Die Bedarfsoption einer Videoüberwachung, die durchaus möglich ist, interessierte ihn dabei weniger – eher wollte er wissen, ob der Aufzug so gebaut werden kann, dass er möglichst intakt bleibt. „Es ist schwierig“, antwortete Matthias Klinger. „Wenn sie den Aufzug kaputt machen möchten, dann kriegen sie das auch hin.“
Einen gewissen Vandalismusschutz gebe es jedoch dennoch. Laut Klinger sei das dicke Sicherheitsglas nur schwierig kaputt zu bekommen. Eine hundertprozentige Sicherheit gegen Beschädigungen, wie etwa Kratzern, sei aber nicht zu schaffen. Neben der Videoüberwachung im Inneren des Fahrkorbs stellte Schönenberg die Frage in den Raum, ob der Aufzug überhaupt tagtäglich und zur jeder Zeit in Betrieb sein sollte. Um „mögliche Übernachtungsmöglichkeiten“ im Aufzug zu verhindern, seien vorher vereinbarte Uhrzeitbeschränkungen sinnvoll – der Vorschlag sei mithilfe eines „Stand-By“-Modus umzusetzen und zu berücksichtigen.
Aufzug mit Barrierefreiheit
Dass der Aufzug behindertengerecht und barrierefrei gestaltet werden soll, lag von Anfang an auf der Hand. Der Fahrkorb hat eine Grundfläche von 1,40 mal 1,40 Meter und ist damit auch für Rollstuhlfahrer mit Begleitperson geeignet. Doch wie sieht es mit Seh- und Gehörbehinderten aus? FDP-Vertreter Stefan Klotz hakte nach. Klinger entgegnete, das Sprachansagen in dem Aufzug nicht vorgesehen sind, dafür aber die Beschriftung der Tasten in Blindenschrift. Klotz regte dennoch an, über die Möglichkeit einer Sprachansage nachzudenken.
Bau des Aufzugs noch in 2023?
Laut Vorlage wird eine Fertigstellung, zumindest aber ein Montagebeginn noch in 2023 angestrebt. Die unsichere Liefersituation, insbesondere für elektronische Komponenten, sollte dennoch berücktsichigt werden.
Der Ausschuss nahm die Vorentwurfsplanung zustimmend zur Kenntnis.