„Die Entwicklung im Januar zeigt, mit welch ungünstigen Vorzeichen wir in das neue Jahr starten. Der Arbeitsmarkt befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Phase“, sagt Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas.
Wichtig sei es, so Pawlas, eng mit den Unternehmen im Austausch zu bleiben. So könne schnell und zielgerichtet zu Kurzarbeit oder anderen Möglichkeiten beraten werden. „Die Stellenmeldungen befinden sich zwar weiter auf einem niedrigen Niveau, dennoch suchen Arbeitgeber gut ausgebildete Menschen.“
476 sozialversicherungspflichtige Stellen wurden im Januar neu gemeldet (6 mehr als Dezember). Die meisten freien Stellen gibt es laut Arbeitsagentur aktuell in den Branchen verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel. Aktuell befinden sich 3.842 freie Stellen im Bestand, vor einem Jahr waren es 4.779. Der Großteil ist für Fachkräfte ausgeschrieben.
Qualifizierung schützt vor Arbeitslosigkeit
Für Arbeitsuchende gilt nach wie vor: „Qualifizierung ist das A und O. Kommen Sie auf unsere Kolleginnen und Kollegen zu – sie beraten zu allen Fördermöglichkeiten. Eine fundierte Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und erleichtert auch die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt“, erklärt Pawlas.
Die Arbeitslosigkeit ist im Märkischen Kreis im Januar gestiegen. 18.947 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 816 Personen mehr (+4,5 Prozent) als im Dezember und 2.108 Personen bzw. 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,4 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 7,5 Prozent.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 3.096 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.349 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.265 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit; davon nahmen 673 eine Erwerbstätigkeit auf.
Schlechte Chancen für Bürgergeldbezieher
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 6.250 Personen (476 Personen mehr als im Vormonat und 855 Personen mehr als vor einem Jahr).
Im Rechtskreis SGB II waren 12.697 Arbeitslose registriert. Dies sind 340 Personen mehr als im Vormonat und 1.253 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Jobcenter wurden 67 Prozent aller Arbeitslosen betreut. In der Grundsicherung stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 481 bzw. 3 Prozent auf insgesamt 17.582. 24.148 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 611 Personen bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
„Im Bereich der Grundsicherung steigt die Arbeitslosigkeit neben den üblichen saisonalen Effekten ebenfalls aufgrund der negativen Dynamik auf dem Arbeitsmarkt an. Stellenangebote mit Anforderungsniveau auf Helferbasis sind rückläufig, sodass sich die Chancen am Arbeitsmarkt insbesondere für Bürgergeldbezieher weiter verschlechtern“, erläutert Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, die aktuelle Entwicklung.