Zwischenstopp auf dem Weg von Tübingen zum Termin in Hagen. In der Buchhandlung Schmitz in Meinerzhagen wurde die mit Peter Prange geplante Signierstunde am Dienstag, 2. Dezember, zu einer amüsanten Plauderstunde. Der Erfolgsautor, dessen Bücher teilweise auch verfilmt worden sind, erwies sich als eloquenter Erzähler und sympathischer Gesprächspartner, mit dem die Zeit wie im Fluge verging.
Ein kurzer Kontakt per Facebook reichte aus, um, wie schon vor einem Jahr, an der Alten Post Station zu machen. Für Prange, der in Tübingen lebt, ist Meinerzhagen „nicht das Zentrum der Buchkultur“. Aber: Er schätzt das Angebot und Engagement des Teams in „einer der besten Buchhandlungen in Deutschland“, wie unlängst seinem Social-Media-Account zu entnehmen war. Das findet seine Unterstützung. Bei Kaltgetränken und Knabberzeug entstand schnell eine ungezwungene Wohnzimmer-Atmosphäre. Prange kam ins Plaudern. Über seine Jugendzeit in Altena, der Stadt, die als eine der ersten eine Fußgängerzone hatte und deren Niedergang ihm „die Tränen in die Augen treibt“.
Prange stellte seinen neuen Bildband „Alle Erinnerung ist Gegenwart“ vor. Er erzählte, wie er im Film zu seinem Roman „Unsere wunderbaren Jahre“, mit Bierhumpen in der Hand, einen Schützen darstellte. Eine Darstellung, die nicht unbedingt authentisch sei, so Prange. Denn kein Schütze im Sauerland trinke aus einem Halb-Liter-Krug, erklärte er schmunzelnd. Da seine Arbeit an Publikationen zur anstehenden 950-Jahr-Feier Tübingens nicht bezahlbar sei, hat er mit Oberbürgermeister Boris Palmer ausgehandelt, auf dem Stadtfriedhof ein Grab zu bekommen. Ruhen zwischen Hölderlin, Hans Küng und Walter Jens. Es gibt noch Platz für vier Urnen, vielleicht eine späte WG, skizziert der 70-Jährige sein mögliches Ende.
Im Bildband schildert er Stationen seines Lebens. Episoden, die ihn auch über größere Themen philosophieren lassen. Selbstbewusst und selbstironisch erzählt er, wie sein Vater ihm als Doktorand ein Pferd schenkte. Die Intention: Wenn der Geisteswissenschaftler den Gaul unterhalten kann, kann er auch eine Familie ernähren. Neben der Plauderei las er noch zwei Passagen aus dem Buch. Und da auch schnell geklärt ist, wie er, der eigentlich zum Zug müsste, nach Hagen kommt, geht die Plauderstunde nahtlos in die Verlängerung. Ein Vergnügen für alle Beteiligten. Und ja, Zeit zum Signieren nahm er sich auch noch.







