Mt der Entscheidung folgt das Gesundheitsamt den landesweiten Vorgaben, die eine Rückkehr zum Verfahren vor der Coronapandemie verlangen. „Durch die flächendeckenden Untersuchungen bleibt nun weniger Zeit für die Kinder, die tatsächlich besondere Unterstützung benötigen“. erklärt Dr. Inka Goddon, Abteilungsleiterin Gesundheitsdienste für Kinder und Jugendliche. Sie verweist darauf, dass der erhöhte Untersuchungsaufwand die Kapazitäten verringert, um gezielt Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, gesundheitlichen Problemen oder sozialem Herausforderungen zu fördern.
Anpassungen während Coronapandemie
Vor der Pandemie wurden im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen alle Kinder untersucht. Während der Pandemie wurde das Verfahren jedoch angepasst: Statt alle Kinder zu untersuchen, priorisierte das Gesundheitsamt Kinder, die aufgrund von Merkmalen wie chronischen Erkrankungen, fehlenden Vorsorgeuntersuchungen oder einer Teilnahme an Frühförderprogrammen Unterstützung benötigten. Auch Wünsche von Eltern nach Schulrückstellungen oder Meldungen durch Schulen und Kitas spielten eine Rolle.
„Jedes Kind liegt uns am Herzen“
2024 wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis 3135 Kinder eingeschult, von denen 60 Prozent eine individuelle Untersuchung erhielten. Für die restlichen Kinder erstellte das Gesundheitsamt Einschätzungen auf Basis von Unterlagen wie Anamnesebögen, Impfausweisen und der Ergebnissen der sogenannten U-Untersuchungen. Mit der Rückkehr zur flächendeckenden Untersuchungen zum Schuleingang werde es künftiger weniger Spielraum geben, um auf die wachsende Zahl von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder Beratungsbedarf individuell einzugehen, heißt es aus dem Gesundheitsamt und es versichert gleichzeitig, weiterhin eng mit Kitas, Schulen und Ärzten zusammenzuarbeiten: „Jedes Kind liegt uns am Herzen“, betont Dr. Goddon. „Und wir setzen alles daran, jedem einen guten Start in die Schule zu ermöglichen.“