Ein fester Bestandteil des Breckerfelder Wochenmarkts hat sich verabschiedet: Kartoffelhändler Alfons Thomas aus Witten stand am Dienstag, 22. Dezember, zum letzten Mal mit seinem Wagen auf dem Marktplatz.
Ein Marktstand mit Geschichte
Seit 1981 war Alfons Thomas regelmäßig in Breckerfeld vertreten — ganze 44 Jahre lang und damit länger als beinahe jeder andere Händler. „Außer mir ist meines Wissens nur die Bäckerei Thorschmidt schon so lange dabei“, erzählt er im Gespräch mit LokalDirekt. Nun wolle er aber einen Schlussstrich ziehen, das Marktgeschäft aufgeben: „Ich denke, in meinem Alter kann ich ruhig in den Ruhestand gehen“, sagt der fast 67-Jährige lachend.
Mehr als nur Kartoffeln
Für Alfons Thomas war der Wochenmarkt nie nur ein Ort des Verkaufens. „Viele Händler hier sind ja ebenfalls schon seit Jahrzehnten dabei, das war hier oben wie eine kleine Familie“, erzählt er, der zudem auch auf dem Hagener Wochenmarkt Kartoffeln feil bot. Hinzu kamen die zahlreichen treuen Kundinnen und Kunden, mit denen über die Jahre unzählige Gespräche, Begegnungen und kleine Geschichten entstanden sind, die ihm sicher in Erinnerung bleiben werden: „Man kennt sich“, fasst er die besondere Atmosphäre zusammen, die den Breckerfelder Wochenmarkt ausmacht.
Sieglinde als Verkaufsschlager
Auch kulinarisch habe Alfons Thomas eine Besonderheit in Breckerfeld festgestellt: „Am meisten gefragt war hier stets die gelbfleischige, festkochende Sieglinde.“ Seine Ware bezog er über all die Jahre hinweg von denselben zwei Kartoffelbauern – einer baut die Erdäpfel in der Lüneburger Heide an, der andere in der Pfalz. Gemeinsam hatten die Knollen eines: Sie wuchsen auf Sandboden, was laut Thomas für eine gute Qualität und Geschmack sorge.
Würdiger Abschied am Marktstand
Zum Abschied am 22. Dezember blieb es für den langjährigen Standbetreiber nicht bei einem kurzen Händedruck: Alle Händlerkollegen kamen noch einmal zu einem Plausch an seinen Kartoffelstand. Auch Andreas Bleck, Leiter des Ordnungsamtes, sowie Marktleiterin Nina Strobel ließen es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen. Sie überreichten Alfons Thomas eine Urkunde und ein Präsent und dankten ihm für seine jahrzehntelange Markttreue.
Mit dem Abschied von Alfons Thomas endet ein kleines Kapitel Breckerfelder Marktgeschichte. Sein Stand, seine Kartoffeln und die Gespräche „über den Verkaufstresen hinweg“ werden sicher vielen Kundinnen und Kunden fehlen: „Wo kaufen wir denn dann unsere Kartoffeln?“, war prompt von einem Paar zu hören, als es von Thomas’ „letzten Tag“ erfuhr. Eine Frage, die deutlich macht, wie sehr die Kontinuität des „Kartoffelmanns“ und persönliche Begegnungen mit ihm das Breckerfelder Marktleben über die Jahre geprägt haben.
