Alexandra Scharpe als Klimaschutzbeauftragte und Gregor Heggemann als Klimaschutzkoordinator: Das ist jetzt das neue Team beim Märkischen Kreis, das sich um den Klimaschutz kümmern soll. Sie haben die Aufgabe der in den Ruhestand gegangenen Vorgängerin Petra Schaller übernommen. Scharpe und Heggemann stellten sich vor und verrieten auch ihre Visionen für ihre weitere Arbeit. Zudem hatten Sie eine auf Zahlen, Daten und Fakten begründete Bestandsaufnahme für den Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umwelt und Planung im Gepäck. Eine weitere Planstelle wurde von der Ausschuss-Mehrheit abgelehnt.
Klimaschutz rechnet sich
Beide erinnerten noch einmal an das Klimaschutzkonzept des Kreises aus dem Jahr 2013 sowie das Klimafolgenanpassungskonzept Wasser aus dem Jahr 2023. Im vergangenen Jahr habe es zum Teil mit den inzwischen 169 Kooperationspartnern 65 Veranstaltungen. Klimaschutz rechne sich auch. Das belegten die beiden Klimaschutz-Experten mit Zahlen aus der BMWK-Studie 2023. Die Kosten des Klimawandels summierten sich von 2000 bis 2021 auf 145 Milliarden Euro. Mit Maßnahmen zur Klimaanpassung steigen diese dennoch bis zum Jahr 2050 auf 350 Milliarden Euro. Wird nichts unternommen, klettern sie sogar auf 910 Milliarden Euro.
65 Prozent Einsparungen bis 2030
Scharpe und Heggemann erinnerten an die Verpflichtung aus dem Klimaschutzgesetz NRW bis 2030 – 65 Prozent Einsparung vorzunehmen, bis 2040 – 88 Prozent und die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. „Klimaangepasst leben und arbeiten im Märkischen Kreis“ laute das Leitbild. Ziel sei es, eine hohe Lebensqualität und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung auch unter zukünftigen klimatischen Bedingungen sicherzustellen und stetig weiterzuentwickeln.

Viele Maßnahmen
Erreicht werden soll das unter anderem durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Klimaneutralität der Kreisgebäude, Entsiegelung von Flächen, Klimaangepasste Forstwirtschaft, einen Energiemix, eine Klimakampagne, Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes MK, Dachbegrünung, Blühstreifen, Fassadengrün und eine intensivierte Öffentlichkeitsarbeit.
40 Stellen müssen abgebaut werden
Reichlich Arbeit für Alexandra Scharpe und Gregor Heggemann. Weitere personelle Unterstützung bekommen sie dafür nicht. Die Ausschussmitglieder lehnten den Antrag der Kreisverwaltung auf Schaffung einer bis zu 90 Prozent vom Land bezuschussten auf zwei Jahre befristeten Stelle mit großer Mehrheit ab. Der Kreis müsse aus Kostengründen 40 Stellen einsparen, da passe es nicht in die Zeit, neue Stellen zu schaffen – so der Tenor. Im Übrigen vertraue man voll auf die gute Arbeit der beiden Klimaschutz-Experten.
Dr. Johannes Osing verabschiedet
Für die Ausschuss-Mitglieder war es die letzte Sitzung der Wahlperiode. Am 13. September ist Kommunalwahl. Abschiednehmen hieß es auch für Dr. Johannes Osing. Der Leiter des Fachdienstes Umwelt wechselt als Beigeordneter zum Städte- und Gemeindebund. Er wurde vom Ausschuss-Vorsitzenden Denis Potschin (Bündnis 90/Die Grünen) offiziell verabschiedet. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper dankte den Kreispolitikern für die gute Zusammenarbeit in der abgelaufenen Wahlperiode.