Am 3. Oktober besuchte eine Abordng aus Plettenberg die Partnerstadt Schleusingen. Es gab zweifachen Grund zum Feiern: 35 Jahre deutsche Einheit und die ebensolange Städtepartnerschaft zwischen Plettenberg und Schleusingen.
Die thüringische Partnerstadt hatte daher zum Festakt geladen. Eine Abordnung aus der Plettenberger Ratspolitik und Verwaltung reiste zu diesem wichtigen Ereignis an, angeführt von Bürgermeister Ulrich Schulte. Schleusingens Bürgermeister Alexander Brodführer brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Unsere deutsch-deutschen Städte- und Gemeindepartnerschaften sind kein Relikt der Vergangenheit – sie sind ein Versprechen für die Zukunft.“ In seinem Grußwort erwiderte der Schulte: „Schleusingen braucht heute in der interkommunalen Zusammenarbeit keine Hilfe von Plettenberg mehr, aber die vielen getreuen, wertvollen Freundschaften sind wichtiger denn je.“
So wurde feierlich die Städtepartnerschaft erneuert und das nicht nur zwischen Schleusingen und Plettenberg, sondern auch zwischen den Ortsteilen Hinternah und Breitenbach und ihren entsprechenden Partnern Billigheim-Ingenheim und Ilbesheim.
Ruhebank als Abschiedsgeschenk für Ulrich Schulte
Über die Jahrzehnte haben sich zwischen den Städten neben den offiziellen Partnerschaften enge Freundschaften zwischen den Akteurinnen und Akteuren entwickelt – die vielleicht schönste Art der Einheit. Das zeigte sich auch in einer sehr persönlichen Geste: Mit einer gewissen Geheimniskrämerei wurde Ulrich Schulte von seinem thüringischen Amtskollegen auf den Schleusinger Marktplatz gebeten, zu einem größeren Gegenstand, in ein weißes Tuch gehüllt. Als der Plettenberger Verwaltungschef das Tuch wegzog, stand dort eine wunderschöne Holzbank, mit der Aufschrift „Ulis Ruhebank“. Ein persönliches Geschenk zum Ende der Amtszeit.

An diesem Jubiläumswochenende der Deutschen Einheit gab es noch weitere Programmpunkte, der eindrucksvollste neben dem Festakt war der Besuch der Gedenkstätte innerdeutsche Grenze – Grenzübergangsstelle Eisfeld-Rottenbach. Drei Stücke der Berliner Mauer, ein Museum in einem früheren Grenzturm, ein aufgegebenes Dorf und andere Ausstellungsstücke veranschaulichten allen angereisten Delegationen, was nie wieder sein darf: ein getrenntes Deutschland.