Lüdenscheid. Um 10 Uhr ging der erste Alarm in der Rettungsleitstelle ein: Aus einem Mehrfamilienhaus in der Werdohler Straße sollte Rauch austreten. Das bestätigte sich auch, eine Ursache für den Qualm ließ sich aber nicht auf Anhieb ausmachen. Es dauerte über eine Stunde, bis die Feuerwehr den Brandherd im unteren Geschoss des Hauses unschädlich gemacht. Schnell hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, erste Ergebnisse zur Ursache liegen noch nicht vor.

Anders jedoch bei dem zweiten Brand, der eine halbe Stunde später aus der Kampstraße gemeldet wurde. Auch hier haben Zeugen aufgrund starker Rauchentwicklung die 112 gewählt. Als die ersten Kräfte eintrafen, wurde der Brandherd schnell im Kellerflur lokalisiert. Auch hier war ein Mehrfamilienhaus betroffen, so dass zahlreiche Menschen von Rauch und Feuer gefährdet wurden. Einsatzleiter Frank Lange beschrieb eine sprichwörtlich brenzlige Situation: „Der Hausflur war bereits stark verraucht, und wir haben sofort die Tür zum Keller geschlossen. Nun haben wir mit der mehrfachen Menschenrettung begonnen“, so der Feuerwehrmann der Hauptamtlichen Wache.
Ausserdem war auf „Feuer 2“ hochalarmiert. Da zeitgleich zahlreiche Kameraden in dem komplizierten Einsatz an der Werdohler Straße gebunden waren, rückten die Lüdenscheider Löschzüge Oberrahmede, Brüninghausen und Homert in die Kampstraße aus. Sechs Hausbewohner mussten ihre Wohnungen verlassen und wurden vom Rettungsdienst betreut. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Kartons im Kellerflur entpuppen sich als Brandherd
Als Brandherd entpuppten sich Kartons im Kellerflur. Diese konnten relativ problemlos von Atemschutz-Trupps gelöscht werden, doch auch dies dauerte eine ganze Weile. Da eine technische Ursache für das Feuer nicht offensichtlich war, kam schnell ein böser Verdacht auf, wie die Polizei am Mittwochnachmittag bestätigte: „Wir ermitteln wegen Brandstiftung“, erklärte Polizeipressesprecherin Wiebke Honselmann. Wie bekannt wurde, war die Feuerwehr bereits am Dienstag zur selben Adresse alarmiert worden. Es habe etwas im Außenbereich gekokelt, da aber kein Sachschaden entstanden war, wurde keine Strafanzeige dazu geschrieben, so die Sprecherin weiter.
Die Einsatzstelle an der Werdohler Straße liegt in unmittelbarer Nähe. Ob es zwischen beiden Ereignissen einen Zusammenhang gibt, wurde seitens der Polizeihauptkommissarin noch nicht erörtert: „Es liegt noch kein Bericht vor, wir können daher noch keine Angaben machen, was da genau passiert ist“. In den vergangenen Wochen hat es in Lüdenscheid eine größere Serie von Brandstiftungen gegeben. Diese betrafen vorwiegend Altpapiercontainer, aber auch Autos. So gefährlich derartige Fälle auch sind: Ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus ist ein anderes Kaliber. Die Polizei ermittelt daher mit Hochdruck.
Immerhin: Bei dem Brand in der Kampstraße konnte auch diesmal der Schaden begrenzt werden. Zwar kam es nach Aussage der Feuerwehr rund um den Brandherd zu Schäden, doch die Bewohner konnten nach umfangreichen Lüftungsmaßnahmen wieder zurückkehren. Zu den Auswirkungen des Feuers in der Werdohler Straße liegen noch keine Informationen vor.

