Schon erstaunlich, was der Mensch alles so verliert. Der ehrliche Finder gibt es beim Fundbüro ab, damit das verlorene Objekt auf Nachfrage dem Besitzer wieder zugeführt werden kann. Erstaunlich ist aber auch, wie viele Sachen anscheinend gar nicht vermisst werden und somit in den Regalen oder Abstellräumen des Fundbüros verbleiben müssen, da eine Mindestaufbewahrungsfrist besteht, bevor das Objekt vom Finder erworben werden kann oder in den Besitz der Stadt übergeht.
Nun muss wieder Platz geschaffen werden und damit rückt Sachgebietsleiter Ralf Heuel in den Blickpunkt. Als Auktionator bietet er, nach gewährter Begutachtung der angebotenen Fundsachen, mit viel Humor und schlagkräftigen Verkaufsargumenten die Sachen an, die es verdient hätten, einen zweiten Benutzungskreislauf zu durchlaufen. Zögerlich beginnt die Versteigerung unter dem Stephansdachstuhl. Das Publikum schaut, reagiert jedoch nicht auf Heuels Angebote: “Warum seid ihr denn gekommen? Was macht ihr denn dann hier?”, versucht Heuel die Kauflust der Anwesenden zu motivieren.
Heuel hält sich nicht lange auf, lässt sich von Pressesprecher Hanno Grundmann das nächste Objekt reichen. Jugendfahrrad? Geht gerade nicht. Ah, ein Tretroller mit großen Reifen soll es sein. Der Interessent bietet einen Euro. Heuel treibt an, lässt nicht locker, da – ein anderer Bieter. Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. Da geht er hin, der Tretroller. Immerhin zwei Euro gewonnen für die Abdeckung der Einlagerungskosten und der Enkel freut sich über das neue alte Spielgerät.
Der Anfang ist gemacht und weiter geht es. Im Angebot stehen noch etwa 50 Fahrräder, Modeschmuck, Armbanduhren, Spielsachen und sogar drei Rollatoren. Wie man letztere nicht vermissen kann, steht wohl in den Sternen.
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