„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Begründete Sylvia Olbrich, Mitglied der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Iserlohn, noch einmal den Antrag ihrer Fraktion zur Bildung einer Projektgruppe, die ein Zukunftskonzept für den Eissporthallen-Standort in Iserlohn erarbeiten soll. Um die Ernsthaftigkeit des seit langem geplanten politischen Vorstoßes zu unterstreichen, hatte Olbrich Parteifreund und ebenfalls Mitglied im Sportausschuss der Stadt Iserlohn, Marcus Tillmann, sowie Marcel Jimenez Albarrán und Markus Neumann von der Fraktion DieISERLOHNER mitgebracht. Die Wählergemeinschaft unterstützt den gemeinsamen Antrag, der am 20. November im Sportausschuss beraten und womöglich beschlossen werden soll. Den Ort für die offizielle Vorstellung des Antrages hatten die beteiligten Fraktions-Mitglieder passend gewählt – die Eissporthalle am Seilersee. Außer den Medienvertretern mit am Tisch: Roosters-Pressesprecher Felix Dötsch.
Eissporthalle seit zwei Jahren ein Thema
„Die Eissporthalle und ihre Zukunft ist bereits seit zwei Jahren ein Thema im Iserlohner Rathaus“, verriet Olbrich. Auslöser für das zunehmende Tempo in der politischen Debatte sei die Erkenntnis aus einem bisher nicht veröffentlichten Gutachten im Auftrag des Eissporthallen-Betreibers Bädergesellschaft, der dem Eishockey-Tempel noch zehn Jahre attestiert. Um sich rechtzeitig auf die Zukunft einzustellen, sei es demnach jetzt an der Zeit für eine Zukunfts-Entscheidung. Olbrich: „Vielleicht haben wir noch ein zwei Jahre mehr Zeit, aber das weiß man nicht.“ Was man wisse: „Die Stadt Iserlohn hat kein Geld für eine neue Eissporthalle.“ Die Kommune erwartet im nächsten Jahr ein Haushaltsdefizit in Höhe von rund 50 Millionen Euro.
Förderung für Multifunktionshalle
Hinzu komme, so Olbrich, der Neubau einer reinen Eissporthalle sei nicht förderbar. Eine Multifunktionshalle, so die Bündnisgrüne, dagegen sehr wohl – bis zu 60 Prozent. Damit, so die Initiatoren, sei das Lastenheft für den Neubau eigentlich vorgegeben: Eishockey für Profis, Nachwuchs-Teams und Hobby-Mannschaften, Kulturveranstaltungen, Breitensport, Eiskunstlauf, Parahockey – ja vielleicht sogar im Anbau Platz für die Abi-Feten. Die Gedanken seien da frei, so die Antragsteller. Die wünschen sich, dass die Roosters, die Bädergesellschaft, das Sportbüro der Stadt, die Kulturschaffenden, die Fanbeiräte, die angrenzenden Vereine, der Kreissportbund und andere mehr zur Projektgruppe eingeladen werden. Sylvia Olbrich: „Die Politik nicht, wir sollten uns da zunächst mal raushalten.“ Das schiebe auch möglichen parteipolitischen Interessen einen Riegel vor. Aber ohne die Politik geht es natürlich nicht, spätestens dann, wenn über die erarbeiteten Konzepte und die Finanzierung Entscheidungen gefällt werden müssen, seien die Rats-Fraktionen gefordert.
Roosters ein Werbeträger für Iserlohn
Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer darin, dass die Iserlohn Roosters ein ausgezeichneter Werbeträger für die Waldstadt sind. Außerdem seien ihnen auch die „sozialen Werte“ wichtig, so Marcus Tillmann. Nicht zuletzt lassen die Fans Geld in der Halle – und einige auch in der Stadt. Die Hotellerie profitiere ebenfalls. Damit seien die Roosters auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Erste Weichenstellungen für den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen sowie Die ISERLOHNER könnten somit in der nächsten Sitzung des Sportausschusses am 20. November gestellt werden.