Anne Scharwächter zerschneidet Bücher. Feine Striche auf jeder Seite geben ihr die Schnittlinien vor. So werden durch die Schnitttechnik und entsprechendes Falten, „Orimoto“ genannt, aus einer Vielzahl von Buchseiten dreidimensionale Objekte: Kerzen, Engel, Reliefs. Schnittlängen und -tiefen bestimmt die Hobbykünstlerin mit Hilfe eines Computers.
Hans-Jörg Berthold braucht Augenmaß, Geduld und eine ruhige Hand, wenn er mit feinem Beitel aus einem Holzstab Tannenbäume erstellt oder filigrane Silhouetten heimischer Kirchtürme mit einer zur Dekupiersäge umgebauten Nähmaschine aus Holzplatten schneidet.
Weihnachtsschmuck, Schwibbögen inklusive, sind sein Hobby. „Die DDR hat viel exportiert“, sagt der gebürtige Dresdner, „da blieb für uns nicht viel übrig.“ Da kam er auf die Idee, den Weihnachtsschmuck selber zu machen.
Taschen, alles Unikate, in vielfältigen Größen und Formen sind das Hobby von Maria Odete Conde Murupa aus Gummersbach. Am Strand in Portugal sah sie selbstgemachte Taschen und hatte die Idee, das könnte ein Hobby für den Ruhestand sein. Stoffe, Schnallen, Schnappverschlüsse bringt sie von Urlaubsreisen aus Portugal mit. „Das Auto immer vollgepackt“, schmunzelt sie.
Erstmals stellt Walter Panne aus Halver beim Hobbykünstler-Markt aus. Hochgeschwindigkeits-Fotografie ist seine Spezialität. Mit dem Luftgewehr zerschießt er wassergefüllte Ballons. Auf einem Foto ist unten rechts sogar noch die Kugel zu sehen. Ein Blickfang, neben etlichen anderen in der Ausstellung ist auch eine zersplitternde Glühbirne.
15 Mitglieder des Kunstvereins in Meinerzhagens niederländischer Partnerstadt Kampen haben die lange Wasserfront ihrer Stadt gemalt. Die jeweiligen Bildausschnitte waren in der Größe vorgegeben. Über den Malstil konnte jeder für sich entscheiden. Damit wollte Tom Kuper, Vorsitzender des Vereins, „ein Projekt entwickeln, bei dem die Leute zusammenarbeiten“. Sonst nicht üblich bei Künstlern, meint er. Dabei war ihm „wichtig, verschiedene Techniken zu sehen“.
Deko-Artikel, aber auch Mützen, Schals, Schmuck , Porzellan-Malerei, Holzarbeiten und kleine Geschenkartikel. – Der Hobbykünstler-Markt bot viel Gelegenheit zum Stöbern. Zwischendurch konnten sich Besucher am üppigen Kuchenbuffet der Jugendfeuerwehr stärken.
Gudrun Roth, Mitorganisatorin des traditionsreichen Marktes, zog schon kurz nach der Eröffnung am Samstagvormittag eine positive Bilanz. Alle Teilnehmer seien mit ihren Standplätzen zufrieden gewesen. Das Prinzip Vielfalt und Qualität zu bieten habe sich bewährt. Mit dem Work-Shop versuchen die Organisatorinnen auch Kinder zu interessieren. Vielleicht stellt in ein paar Jahren auch Mathelia aus. – Auch wenn die Mama bei dem Bommel jetzt noch helfen muss.
Der Hobbykünstler-Markt in der Stadthalle ist auch am Sonntag, 10. November, nochmals von 11 bis 18 Uhr geöffnet.