„Die Zahlen sind sehr gut, die Aufklärungsquote besser als im Landesvergleich – deshalb habe ich gute Laune“, so der Landrat. Sein Stimmungshoch erklärt der Leiter der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis aus der Tatsache, dass die Anzahl der Straftaten insgesamt im vergangenen Jahr um 1.223 zurückgegangen sind. Es wurden aber immer noch 23.649 Straftaten begangen, 4,92 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor, begangen von zusammen rund 10.500 Straftätern. Die Aufklärungsquote lag bei 58,88 Prozent – ein Spitzenwert in Nordrhein-Westfalen.
Während die Anzahl der Straftaten bezogen auf je 100.000 Einwohner im Märkischen Kreis um 5,47 Prozent zurückgegangen ist, stieg sie im Landesvergleich um 2,50 Prozent. Anders als bei der Präsentation der Straftaten von NRW-Innenminister Herbert Reul ist der Anteil der Nichtdeutschen an den Straftaten mit 100 zusätzlichen nur marginal gestiegen. Aber immerhin: Laut dem Leitenden Polizeidirektor Ralf Wagener waren rund ein Drittel der Straftäter Ausländer.
Mehr „Straftaten gegen das Leben“
Deutlich gestiegen im Vergleich zum Jahr 2022 sind im Märkischen Kreis die „Straftaten gegen das Leben“ – von 8 auf 15. Zur Deliktsgruppe der Straftaten gegen das Leben zählen Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötung und Abbruch der Schwangerschaft. Diese Delikte, auch Kapitaldelikte genannt, erfahren eine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Eine Zunahme der Delikte gab es beim sexuellen Missbrauch von Kindern (+ 2,67 Prozent) sowie Verbreitung pornografischer Schriften (+ 4,62 Prozent), Wohnungseinbrüchen (+ 7,90 Prezent) sowie Diebstählen aus KfZ (+4,43 Prozent). Bei allen anderen Delikten notierten die Gesetzeshüter zum Teil deutliche Rückgänge.
195 Angriffe auf Einsatzkräfte
Um 24 Straftaten zurückgegangen sind auch Angriffe auf Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrleute, Mitarbeitende im Katastrophenschutz oder andere behördliche Mitarbeiter – etwa Gerichtsvollzieher. 195 dieser Fälle wurden 2023 aktenkundig – 24 weniger als noch ein Jahr zuvor. „Beleidigungen oder Beschimpfungen der Einsatzkräfte sind darin aber noch nicht enthalten“, so Kriminaldirektor Benjamin Aufdemkamp bei der Präsentation der jüngsten Kriminalstatistik. „Jeder einzelne Fall ist einer zu viel“, empörte sich auch Landrat Marco Voge.
Die aus seiner Sicht guten Zahlen führt Voge auch auf die gute Präventions-Arbeit der Mitarbeitenden und Gesetzeshüter zurück. Und nicht zuletzt auch auf die vergleichsweise hohe Dichte an Polizeiwachen im Märkischen Kreis. Voge: „Die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ist bei uns vielleicht auch höher als woanders.“
Straftaten nach Städten und Gemeinden:
Altena 1.010
Balve 399
Halver 756
Hemer 1.694
Herscheid 197
Iserlohn 5.872
Kierspe 900
Lüdenscheid 5.422
Meinerzhagen 1.018
Menden 3.124
Nachrodt 184
Neuenrade 425
Plettenberg 1.280
Schalksmühle 360
Werdohl 1.008
Bezogen auf je 100.000 Einwohner sind die Gemeinden Herscheid und Nachrodt-Wiblingwerde sowie die Städte Balve und Neuenrade die sichersten im Märkischen Kreis. Menden, Altena, Iserlohn und Lüdenscheid am Tabellenende.
Die Auswertung für Nachrodt-Wiblingwerde lesen Sie hier: „Kriminalitätsstatistik: Insgesamt weniger Straftaten“