Der Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Begegnung. Dort gehen vor allem diejenigen hin, die Nachbarn und Freunde treffen möchten, Lust auf einen Bummel durch die Stände haben oder einfach Gemeinschaft erleben möchten. Es schwebt der Duft von Weihnachten über den Schulhof. Es riecht nach Reibekuchen, Glühwein und Weihnachtsplätzchen. Schon aus der Ferne ist die Musik zu hören, herzhaftes Kinderlachen erfüllt den Platz. Das Erlebnis „Weihnachtsmarkt Nachrodt“ beginnt bereits bei der Parkplatzsuche. Gut gelaunt werden die Gäste von „Mr. Weihnachtsmarkt“ Jan Schneider begrüßt. Gut gelaunt, trotz größtem Stress, winkt er mit seiner Weihnachtsmütze die Fahrer in die Parklücken. Den Überblick verliert er nie. Aber er gibt am Sonntag lachend zu: „So langsam gehe ich doch auf dem Zahnfleisch.“
Schon weit vor der offiziellen Eröffnung strömen am Samstag die Nachrodt-Wiblingwerder auf den Markt. Die Schnäppchenjäger streben direkt zu den Verkaufsständen. Sowohl auf dem Schulhof als auch in der Aula und der Mensa sind Stände aufgebaut. Hobbykünstler präsentieren ihre Werke. Einige haben das ganze Jahr daraufhin gearbeitet. Der Renner sind gestrickte Socken. Schon am Samstagabend sind die gängisten Größen bereits nahezu ausverkauft. Die Nachrodt-Wiblingwerder mögen ganz offensichtlich warme Füße. Überhaupt ist Stricken nach wie vor ein Trend. Schals, Mützen, Kinderpullover: Das Angebot ist groß.
Fotogalerie zum Weihnachtsmarkt:




















































Nicht aus der Mode kommen zudem klassische Holzarbeiten und Schwibbögen sowie natürlich Kerzen in allen Formen und Farben – gerne auch bedruckt. Apropos bedruckt: Auch die klassiche Weihnachtskugel wird in diesem Jahr mit Gravour angeboten und ist so gewiss ein echter Hingucker. Hinter der Cafeteria gibt es weitere Stände. Dort präsentieren heimisch Künstlerinnen ihre Bilder und es werden kreative Holzarbeiten von Insassen der JVA Schwerte verkauft.
Shoppen, klönen, schlemmen und wieder klönen – so vergeht der Besuch auf dem Markt wie im Flug. Für die heimilige Atmosphäre sorgen vor allem wieder die Nachrodt-Wiblingwerder Vereine und Institutionen. Sie bringen die persönliche Note, die den großen, kommerziellen Weihnachtsmärkten oft fehlt. Vor allem sorgen sie für die Bewirtung der Gäste. Der Förderverein des Löschzugs Nachrodt serviert beispielsweise herzhafte Suppen und Eintöpfe, Süßes gibt es in der Cafeteria, die vom Förderverein der Lenneschule betrieben wird, der Bürgerbusverein schenkt Punsch und Glühwein aus, die Frauen der kfd backen hunderte Waffeln, die UWG bietet Punsch und Wurst an, die Eltern der Kinder des Waldkindergartens Wiblingwerde und die Mitglieder des Fördervereins Gartenhallenbad braten Würstchen und frittieren Pommes im Akkord, beim Café Klunterbunt gibt es Reibeplätzchen (zumindest bis Sonntagnachmittag, da war der ganze Teig verbacken), die Ditib-Gemeinde kredenzt vor Ort türkische Spezialitäten und die Freunde der Werkssiedlung bieten Souveniers aus der Gemeinde und der Werkssiedlung Langenstück an.

Besonders spannend ist der Besuch für die Kinder. Für sie gibt es gleich einiges zu entdecken. Absoluter Höhepunkt ist natürlich der Besuch vom Weihnachtsmann. Traditionell schlüpft Christian Pohlmann in das Kostüm und nimmt in dem goldenen Sessel Platz. Er nimmt sich viel Zeit für die Kinder. Mit jedem einzelnen wechselt er ein paar Worte: „Was steht denn auf deinem Wunschzettel?“, fragt er einen Jungen. „Transformes-Figuren“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Und hast du auch schon einen Wunschzettel geschrieben?“, fragt er ein kleines Mädchen. „Ich kann doch noch gar nicht schreiben“, antwortet sie. Der Weihnachtsmann weiß natürlich eine Lösung: „Dann kannst du ja deine Wünsche malen.“ Die Idee kommt so gut an, dass das Mädchen vor Freude beinahe ihre Brezel vergessen hätte.
Für Begeisterung bei den kleinen Kindern sorgt die Lennekirche. Das Team rund um Pastor Stefan Rapp hat das Musikzimmer der Lenneschule in ein Bauklotz-Eldorado verwandelt. Unzählige Kisten mit tausenden Bauklötzen laden zum Bauen ein. Kleine und größere Baumeister lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Manch ein Turm wird sogar so hoch, dass ein Stuhl benötigt wird, um die nächsten Steine aufzulegen. Einige Kinder verbringen hier Stunden. Ein weiterer Höhepunkt für die kleinen Kinder ist das Kasperle-Theater.

Für Weihnachtsmusik sorgen derweil das Blasorchester Altena und die ChrisDana Twins. Ein Höhepunkt ist der Auftritt des Grundschulchores. Während ihres Auftritts am Sonntagmittag ist der Schulhof komplett voll mit Besuchern. Die Kinder sorgen für Mitsingstimmung und bereiten den Gästen einen musikalischen Start in den zweiten Weihnachtsmarkt-Tag. Neu ist, dass die beiden großen Gemeinden keinen Gottesdienst veranstalten – aus terminlichen Gründen. Die evangelische Kirchengemeinde feiert parallel die Ordination von Pfarrerin Mara Schwäbe, die Katholiken den ersten Gottesdienst in der neu renovierten Kapelle. Einen geistlichen Impuls gibt es trotzdem. Stefan Rapp von der Lennekirche hält eine Andacht.