Am Samstag, 25. Februar, fand im Kulturort „8Giebel“ am Mathagen die Premiere des Theaterstückes „Was zählt wirklich“ statt. Auch wenn das Stück bereits 2014 geschrieben wurde, ist es aktueller denn angesichts der derzeitigen weltpolitischen Entwicklung.
Darum geht’s: In einem nicht näher erläuterten totalitären Regime werden Julia und Richard festgenommen, als sie einen Anschlag auf die Statue des „Führers“ planen. Julia ist die Anführerin des Widerstands, Richard ihr Lebensgefährte. Aufgrund einer kürzlichen Justizreform sollen Prozesse schneller vonstatten gehen: Ein Staatsanwalt befragt die Angeklagten und gibt anschließend seine Empfehlungen an die Richterin – aufgrund dessen und der Aktenlage fällt diese ihr Urteil, ohne mit den Angeklagten selbst gesprochen zu haben – am Tag nach der Verhaftung. Der Staatsanwalt ist ein alter Schulfreund von Richard, aber trotzdem treu dem System ergeben. Während der Verhöre wird deutlich, dass er (wie früher) immer noch Gefühle für Julia hegt.
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Als diese zwischen zwei Verhören erfährt, dass Sie schwanger ist, beginnt Richard zu zweifeln. Als Terroristen gegen das System droht beiden die Todesstrafe – doch kann er es zulassen, das auch sein ungeborenes Kind sterben wird? Vor Anwalt Vincent erklärt er sich und versucht alles, um Julia zu retten – auch wenn es sein eigenes Leben kostet.
Die Vorstellung der Theaterwerkstatt Schalksmühle wurde immer wieder unterbrochen – für Schilderungen aus dem Iran, Afghanistan oder Russland sowie für passende musikalische Beiträge des Regisseurs Reinhard Meyer. Dieser verstand es, die bedrückende Stimmung in seiner Inszenierung herüberzubringen. Gemeinsam mit dem schlichten aber überzeugenden Bühnenbild gelang es der Theaterwerkstatt Schalksmühle die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Intensiv und emotionsgeladen muteten gerade die Szenen in der Gefängniszelle zwischen Claudia Baumann (Julia) und Sven Schneider (Richard) an.
Am Ende der Premiere gab es für das gesamte Team, ob auf oder hinter der Bühne, von Anja Wolf, Fachbereichsleitung Kultur der Gemeinde Schalksmühle, ein kleines Präsent und viel Applaus aus dem Publikum.
„Es ist gerade in der jetzigen Zeit wichtig, sich mit solchen Themen auseinander zu setzen“ sagte Schneider im LokalDirekt-Gespräch im Anschluss der Aufführung. Dass die Premiere fast auf den Tag genau ein Jahr nach Kriegsbeginn in der Ukraine stattfindet, unterstreiche seine These.
Weitere Aufführungen von „Was zählt wirklich“ finden am Sonntagabend, 26. Februar, um 19 Uhr sowie am kommenden Samstag und Sonntag (4. und 5. März) ebenfalls um 19 Uhr im Kulturort „8Giebel“ in Schalksmühle statt.