„Die Sanierung des Geländes erfolgt in enger Abstimmung mit den beiden Vertragspartnern, dem Märkischen Kreis und der Stadt Plettenberg“, erklärt Sabine Schidlowski-Boos vom AAV in Hattingen. Nachdem die Abfälle und Schadstoffe im Gebäude, insbesondere cyanid-, zink- und chromhaltige Stäube, gesammelt und fachgerecht entsorgt worden sind, erfolgt nun der Rückbau der Gebäude. Im Anschluss wird der Boden durch Auskofferung der Auffüllungen bis zur Oberkante des Festgesteins saniert. Die Baugrube wird im Anschluss an die Sanierung wieder verfüllt. Im Zuge der Maßnahmen fallen ca. 1400 Tonnen Bauschutt und 2500 Kubikmeter Bodenaushub an.
Insgesamt neun Monate hat der AAV für die Arbeiten angesetzt. Das Grundstück hatte die Stadt Plettenberg erworben, die es nach der Sanierung verkaufen möchte. Auf Anfrage von LokalDirekt teilte Stadtpressesprecher Hanno Grundmann mit, dass es noch keine Pläne und Interessenten für die Fläche gebe. Durch den Verkauf sollen die Kosten für die Sanierung refinanziert werden.
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Zur Geschichte der Fläche
1954 gründete Alfred Vollmerhaus auf dem Areal eine galvanische Anstalt mit Gießerei und Kaltwalzwerk sowie Abwasserreinigung. Bis zum Anschluss an die Kanalisation in den 1970er-Jahren wurden die Betriebsabwässer in Absetzbecken geleitet, die Schlämme abgeschieden und die geklärte Flüssigkeit über einen Abwasserkanal bis in die 1970er Jahre zum Vorfluter geleitet. Eigentümerin des Grundstücks war die Alfred Vollmerhaus GmbH & Co. KG. 2012 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, im nachfolgenden Jahr wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Im Auftrag des Märkischen Kreises wurde im Jahr 2013 eine orientierende Untersuchung durchgeführt; 2014 folgte ein weiteres Gutachten zur Grundwassersituation. Dabei wurden insbesondere im Bereich des alten Abwasserkanals Kontaminationen durch Schwermetalle, speziell Chromat, sowie Cyanide, Mineralölkohlenwasserstoffe und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe festgestellt. Weitere Untersuchungen erfolgten im Rahmen der Sanierungsuntersuchung und der Erstellung eines Rückbau- und Entsorgungskonzeptes. Die nachgewiesenen Schadstoffbelastungen machen den Gebäuderückbau und die Bodensanierung erforderlich.