„Wir hatten geniales Kirmeswetter. Und auch so hat einfach alles gestimmt.“ Lutz Eicker schwärmt von Halvers Rummel, der am Montag, 3. Juni, noch mit einem Feuerwerk gekrönt wurde. Bei angenehmen Temperaturen kamen an den vier Tagen mehr als 40.000 Menschen in die Innenstadt, schätzt er. Schon am Dienstagmorgen war von dem Kirmeszauber nicht mehr viel übrig. In Windeseile zogen die Schausteller mit all den Karussells und Buden weiter zum nächsten Volksfest.
Kleine, rote Taler mit Kultfaktor
Also ist dann jetzt Feierabend für Lutz Eicker und sein Team, oder? „Noch lange nicht“, sagt er. Ab jetzt trudelten die vielen Rechnungen ein, müsse alles gereinigt werden lassen. Und auch die begehrten Kirmes-Taler werden das Team vom Ordnungsamt noch eine Weile beschäftigen, da diese von Schaustellern zum Tausch gegen Bares zurückgeschickt würden. Die Idee, das Kaufrecht für die Taler zu verlosen, sei von Halvers Familien als faire Lösung anerkannt worden.
Fast 700 Mails sind bei der Stadt dazu eingegangen. Bei der LokalDirekt-Verlosung versuchten hunderte Teilnehmer ebenso ihr Glück. Die kleinen, roten Taler haben spätestens in diesem Jahr wohl den Kultstatus erreicht. Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Schausteller die Währung akzeptiert, erzählt Eicker. Ein paar „Nachrücker“, die das System noch nicht kannten, konnten dann im Gespräch mit dem Ordnungsamt noch „aufgeklärt“ werden. Denn, so Eicker, „alle sollten unsere Kirmestaler annehmen“.
„Herrliche Aussicht auf dem Riesenrad“
Ob nun 40 Meter oder etwas weniger. Es ging schon ziemlich hoch hinaus. Die Fahrt auf dem Riesenrad war für viele Besucher ein großes Vergnügen – die spektakuläre Aussicht über die bunte Budenstadt gab’s dazu. „Auch der Ersatzkandidat bescherte uns einen herrlichen Blick über Halver“, findet auch Lutz Eicker, der mit dem Mix aus Klassikern und neuen Attraktionen erneut sehr zufrieden ist. Spätestens in diesem Jahr hat laut dem Ordnungsamtschef die Bahnhofstraße den Namen „Schlemmermeile“ verdient. Das möchte er auch im kommenden Jahr so beibehalten.
„Chapeau an alle, die geholfen haben“
Die 378. Halveraner Kirmes – auch sie brachte alte Freunde zusammen, sorgte für Adrenalin, weckte Erinnerungen an vergangene Zeiten, lud zum Schlemmen ein und bescherte so manchem Besucher eine gute Zeit. Dass dies möglich war, dafür sorgten im Vorfeld, währenddessen und auch noch danach zahlreiche Helfer. All ihnen ist der viertägige Rummelspaß zu verdanken. „Chapeau an alle, die geholfen haben. Ich bin stolz darauf, dass wir alle so gut zusammenarbeiten können“, sagt Lutz Eicker. Stolz sei er auch auf sein Team, das allein in der heißen Phase vor der Eröffnung 50 Überstunden leistete. Dankbar sei er der Polizei, die stete Präsenz zeigte und dem DRK, das sich um das Wohlergehen der Kirmesgäste kümmerte.
Die Sicherheitskräfte hätten ebenfalls einen guten Job gemacht – dank ihrer Präsenz bis 6 Uhr morgens sei es weitestgehend friedlich geblieben und kleinere Zwischenfälle kurzerhand geklärt worden. Nur in der finalen Kirmesnacht gab es gleich mehrere Einsätze für die Polizei und die Feuerwehr (wir berichteten).
Nach der Kirmes ist vor der Kirmes
Und dann, wenn die letzten Rechnungen bezahlt und alle Kirmestaler zurückgekehrt sind, gibt’s – nach einer Nachbesprechung im Spätsommer – eine kleine Kirmes-Pause für Eicker und sein Team. Bis November, denn dann ist Bewerbungsschluss für die Schausteller. Bis Ende Dezember müssen die Verträge für die 379. Kirmes schon unterzeichnet sein. „Peu à peu nähern wir uns dann dem nächsten Fest. Ab April geht’s schon wieder richtig los und wir starten bereits zwei Monate vorher in die heiße Phase“, gewährt Eicker einen Einblick hinter die Kulissen.
Hier geht’s zur großen Kirmes-Fotogalerie.
Fotogalerie von Marvin Schüle, Valentina Sapere & Robin Kaulfuß:





























