Als Organisator von Partys und Großveranstaltungen wie den Oktoberfesten in der Plettenberger Schützenhalle hat sich Florian König einen Namen gemacht. In den letzten Jahren auch durch seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Event-Manufaktur. Seine Bekanntheit und sein Netzwerk nutzt der 38-Jährige, um sich für andere Menschen einzusetzen. Seit Jahren engagiert er sich als Botschafter für die vom ehemaligen Fußballprofi Neven Subotić gegründete Stiftung well:fair, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in Afrika den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.
Florian König hatte als well:fair-Botschafter in Plettenberg im Jahr 2022 unter dem Namen Vier-Täler-Brunnen eine Spendenaktion für die Stiftung initiiert, die über 22.000 Euro erbrachte. Von dem Geld sollte ein Brunnen gebaut werden. Jetzt erhielt Florian König per Post die Mitteilung, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde. „In Oloolchura, einem Ort in Kenia, steht jetzt der Vier-Täler-Brunnen“, berichtet König. „Der Brunnen versorgt 350 Menschen mit sauberem Wasser. Ein riesiger Fortschritt für die Gemeinde. Umgesetzt wurde das Projekt von Amref, der Partnerorganisation der well:fair Foundation in Kenia.“

König bedankt sich bei den vielen Freunden, Unternehmen aus Plettenberg und der Region und „auch sehr vielen Menschen, die ich persönlich gar nicht kenne“, für die breite Unterstützung. „Immer wieder werde ich gefragt, warum man sich für ein Land engagiert, das so weit weg ist, wo wir doch selbst genug Probleme haben“, erzählt er. 2021 sei er zusammen mit Mitarbeitern und weiteren Botschaftern der well:fair Foundation auf eigene Kosten für acht Tage nach Afrika gereist. Vor Ort habe er gesehen, wie die Realität dort aussieht. „Frauen und Kinder laufen bis zu sechs Kilometer am Tag, um dann mit 20 Litern Wasser ins Dorf zurückzukehren.“
Einen unvergesslichen Moment erlebte der Plettenberger, als bei einer Brunnenbohrung plötzlich braunes Wasser zusammen mit Erdreich aus dem Boden schoss und sich unter dem großen Jubel der Kenianer und der Stiftungsbotschafter über die umstehenden Menschen ergoss. „Wir haben vor Freude alle unter der Wasserfontäne getanzt. Für die Dorfbewohner veränderte sich das Leben in diesem Moment zum Besseren.“ Am Brunnen werde eine elektrische Pumpe mit Speicherbehälter installiert, die über Solarpanels betrieben wird. Technik, für man in Afrika auch Ersatzteile bekomme. Überhaupt lebe das Projekt in Kenia von der Mitwirkung und Mitverantwortung der Einheimischen, die sich nach der Installation um die Brunnenanlage kümmern. „Die Menschen sind stolz, auf das, was sie hier geschaffen haben“, sagt König.

Geholfen wird mit Spendengeldern auch beim Bau von Toilettenanlagen, die gerade für heranwachsende junge Frauen wichtig sind. Denn während ihrer Menstruation verzichten diese ansonsten aus Scham und mangels Rückzugsmöglichkeiten auf den Schulbesuch.
Florian König ist glücklich und stolz, dass das Projekt Vier-Täler-Brunnen nun erfolgreich umgesetzt wurde. Gleichzeitig wirbt er weiter um Unterstützung für die well:fair Foundation. Die Arbeit der NGOs (Non-Governmental Organization, deutsch: Nichtregierungsorganisation) seien aktuell besonders wichtig. „Denn durch den Wegfall der Hilfsgelder aus den USA, werden Mitarbeiter von Organisationen vor Ort entlassen und es fehlt das Geld für dringend notwendige Projekte.“
Info
- Neven Subotić, damals Fußballprofi beim BVB 09 Dortmund, gründete die Stiftung am 16. November 2012. Zum 1. Januar 2023 wurde die Stiftung umbenannt in well:fair.
- Es werden Brunnen und Sanitäranlagen für die Menschen in den Projekt-Regionen in Äthiopien, Kenia und Tansania gebaut. Dies hat einen direkten positiven Effekt auf das Bildungswesen: Kinder besuchen den Schulunterricht, anstatt kilometerweit Wasser von entlegenen Wasserstellen zu transportieren.
- Alle Kosten für Verwaltung, Reisen oder sonstige Aufwendungen werden nach Angabe von well:fair durch das Privatvermögen des Stifters und durch Unternehmenspartner gedeckt. Jeder gespendete Euro fließt direkt in die Projektarbeit vor Ort.
- Bislang wurden nach Angabe von well:fair 500 Projekte realisiert – bestehend aus Brunnen und Sanitäranlagen in Gemeinden und Schulen. Weitere 120 Projekte befinden sich in Bearbeitung. Insgesamt 300.000 Menschen haben durch well:fair langfristigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung.
- www.wellfair.ngo
