Zehn Tage Lkw-Durchfahrtsverbot für den reinen Transitverkehr in Lüdenscheid und Brügge zählt Kierspe, wenn die nächste Ratssitzung am Dienstag, 20. Juni, stattfindet. „Der ideale Zeitpunkt, um unsere Änderung an der Geschäftsordnung vorzunehmen“, sagten Kerstin Rothstein (CDU) und Clemens Wieland (UWG) im Gespräch mit LokalDirekt. Ihr Anliegen: Die aktuelle Verkehrssituation oben auf der Rats-Agenda. Und das fortlaufend.
„Dadurch soll sichergestellt werden, dass diese Thematik immer wiederkehrend auf die Tagesordnung kommt“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Dafür haben die Fraktionen einen Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung an den Rat gestellt. Bürgermeister Olaf Stelse soll entsprechend über den Verkehr in der Volmestadt und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung informieren.
Wer einen Blick auf das Ratsinformationssystem wirft, entdeckt: Schon für den 20. Juni wird unter dem Tagesordnungspunkt 1.3 die „Aktuelle Verkehrssituation in Kierspe“ aufgeführt. „Der Bürgermeister ist informiert und wir haben die anderen Fraktionen hinter uns“, ist sich Wieland der nötigen Zustimmung der Fraktionsmitglieder sicher. Die anderen Themen verschieben sich entsprechend.
Bürgermeister: Verkehr ist Chefsache
„Der Bürgermeister hat den Verkehr in Kierspe zur Chefsache erklärt“, sagte Wieland. „Wir möchten den Bürgermeister und die Verwaltung darin unterstützen und sie gleichzeitig vor uns her treiben.“ Alle Ratsfraktionen sollen nach den Plänen der CDU und UWG zu Beginn der Ratssitzungen einheitlich aufgeklärt werden.
Dabei sollen unter anderem folgende Fragen erörtert werden: Welche Auswirkungen hat die Lüdenscheider Sperrung für unser Stadtgebiet? Welche Maßnahmen setzten wir nun um? Was ist aus unseren gemeinsamen Vorschlägen geworden, wie der Einführung einer Tempo 30-Zone auf der Friedrich-Ebert- und Kölner-Straße? „Und vor allem: Können auch wir ein Durchfahrtsverbot erwirken“, fragten Rothstein und Wieland in Kierspe Dorf, während sich der Lkw-Verkehr durch die Ampelanlage an der Volksbank-Filiale drängte.
Ideenwettbewerb eröffnet
Mit der Aufnahme dieses neuen Tagesordnungspunktes in die Geschäftsordnung hätten
Bürgermeister, Verwaltung, Politik und Bürger die Möglichkeit, wiederkehrend, unaufgefordert und regelmäßig über die aktuelle Situation informiert zu werden.
Als fester Tagesordnungspunkt könnten sich die Beteiligten zu aktuellen Entwicklungen austauschen. „Und wir eröffnen einen Ideenwettbewerb“, sagen Rothstein und Wieland.
Druck auf den Kreis ausüben
Damit werde die Kiersper Verwaltung entlastet und Informationsflüsse für alle gebündelt. Damit sei jedem gedient. Neben der Information habe der Bürgermeister die Option, die Politik um Unterstützung zu bitten. „Gemeinsam wollen wir Druck auf den Märkischen Kreis als Entscheidungsträger ausüben. Das machen wir so lange, bis das Chaos hier beseitigt ist“, so Wieland abschließend.
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