Update: Am Montagmorgen, 2. Oktober, äußerte sich Staatsanwalt Dr. Pauli. Er bestätigte aufgrund der Persönlichkeitsrechte weder den Namen noch den vermeintlichen Tatort. Auch habe er selbst noch keinen Einblick in die Akte gehabt. Auf die Frage, ob es ein Einzelfall ist, der derzeit untersucht wird, antwortete er: „Derzeit ist nicht von einem ausufernden Ausmaß auszugehen.“
Der beschuldigte Priester ist während des laufenden Verfahrens vom Dienst suspendiert. Auch aus dem Pfarrhaus seiner jetzigen Gemeinde musste er bis auf Weiteres ausziehen. „Wichtig ist uns, dass es ein laufendes Verfahren ist. Die Ermittlungen laufen. Noch ist niemand schuldig“, betonte Johannes Broxtermann, moderierender Pfarrer in St. Matthäus.
Die betroffene Person habe sich im Juni 2023 an die beauftragten Ansprechpersonen des Bistums Essen gewandt, heißt es in der Mitteilung des Bistums – und weiter: „Diese haben daraufhin Bischof Overbeck die Meldung übermittelt, der unmittelbar Strafanzeige gegen den Priester erstatten ließ. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den Priester aufgenommen. Das Bistum Essen wird zudem eine kirchenrechtliche Voruntersuchung des Falls einleiten.“
Aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nenne weder die Pfarrei noch das Bistum den Namen des Pfarrers. Die Gemeinde wurde am Wochenende im Rahmen des Erntedank-Gottesdienstes in St. Theresia informiert, dass es einen Fall im Kreisdekanat gibt – nicht aber um welche Gemeinde es genau geht. „Die Kinder verließen zuvor den Gottesdienst“, berichtete Broxtermann. Auch habe die Gemeinde auf der Homepage Hilfsangebote für Betroffene sexualisierter Gewalt veröffentlicht.
„Man ist schon in so einer Art Schockstarre. Gerade erst mussten wir den Fall von Kardinal Hengsbach verkraften und jetzt das. Es ist wirklich schwer für einen katholischen Christenmenschen, das alles zu verkraften“, sagte Broxtermann.
Die Staatsanwaltschaft und die Presseabteilung des Bistums Essen waren am Sonntag nicht erreichbar.
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