„Die Strukturschäden im Märkischen Kreis stellen uns täglich vor Herausforderungen“, eröffnete Landrat Marco Voge die Pressekonferenz. Gemeint sei damit vor allem die Situation rund um die fehlende Brücke und die erhöhte Verkehrsdichte, aber auch die Straßenschäden im Kreis. „Der komplette Raum muss von uns überwacht werden. Das, was die Kollegen im Team leisten, ist wirklich beachtlich“, lobte er.
Insgesamt weniger Unfälle im Märkischen Kreis
Insgesamt, erklärte Voge weiter, sei die Zahl der Verkehrsunfälle zurückgegangen: Mit insgesamt 14.317 liegt sie 5,29 Prozent unter dem Vorjahreswert und damit nur geringfügig über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (14.056).
Einen Grund für diesen Rückgang sieht Marco Voge in den regelmäßigen Kontrollen, wie etwa Geschwindigkeitsmessungen und der Überprüfung von Durchfahrtsverboten. Auch hier richtete er seinen Dank an die Einsatzkräfte: „Ich bin sehr dankbar für das, was die Kollegen, oft genug bei Wind und Wetter, leisten.“
Elf Verkehrstote, davon neun Kradfahrer
„Der schlechte Teil der Nachricht ist: Im vergangenen Jahr sind elf Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen, neun davon waren mit einem motorisierten Zweirad unterwegs“, berichtete Marco Voge weiter. Damit sei zwar ein Opfer weniger als im Vorjahr zu verzeichnen, aber dennoch: „Das sind immer noch elf Tote zu viel, an jedem Einzelnen hängen Schicksale und Familien.“
Hauptursache der Unfälle sei nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen: „Jeder von uns kann zur Sicherheit aller beitragen. Uns geht es vor allem darum, dass jeder Verkehrsteilnehmer sicher und lebend wieder nach Hause kommt“, betonte er.
Anzahl der Personenschäden liegt unter dem Landesdurchschnitt
Die Legalisierung von Cannabis, erklärte Polizeioberrat Guido Bloch, habe keinen spürbaren Einfluss auf die Zahl der Verkehrsunfälle gehabt. Dennoch seien weiterhin viele Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss aufgefallen.
Insgesamt, betonte er, liege die Zahl der Personenschäden jedoch unter dem Landesdurchschnitt: „Mit Blick auf die hiesige Topographie und die Tatsache, dass speziell auf den Landstraßen recht schnell gefahren werden kann, finde ich das durchaus beachtlich.“
Nicht alle Unfälle werden von Kradfahrern verursacht
Auch Guido Bloch ging auf die Zahl der Motorradunfälle ein – und betonte ausdrücklich, dass nicht in allen Fällen die Kradfahrer die Verursacher seien: „Motorradfahrer werden schnell übersehen, deshalb werden diese Unfälle häufig von Autofahrern verursacht.“ Er empfiehlt daher nicht nur allen Motorradfahrern die regelmäßige Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings und das Tragen heller Schutzausrüstung, sondern appellierte auch an die Autofahrer, besonders aufmerksam zu sein: „Blinken und den Schulterblick nicht vergessen“, betonte er.
Unfallverhütung im Märkischen Kreis
Im vergangenen Jahr, so Bloch, habe die Polizei auch präventive Maßnahmen ergriffen: „Wir haben technische Kontrollen durchgeführt, Geschwindigkeitsmessungen, sind mit Motorradfahrern in den Dialog getreten und haben Campingmobile gewogen.“ Außerdem seien sie auch in Schulen und Kindergärten zur Verkehrserziehung unterwegs gewesen.
Geplante Kontrollen von Kradfahrern
Um die Unfallquote – insbesondere mit Blick auf die Kradfahrer in der Region – zu senken, ist eine engere Zusammenarbeit mit den Polizeipräsidien Hagen und der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein geplant. „Der Märkische Kreis und das Sauerland ist ein Ausflugsziel für die umliegenden Regionen“, betonte Guido Bloch.
So sollen am 6. April gemeinsam mit dem DRK Balve präventive Kontrollen von Kradfahrern erfolgen. Für den 18. Mai ist zudem eine gemeinsame Kontrollaktion mit den angrenzenden Behörden aus Hagen und Siegen-Wittgenstein vorgesehen.
Die komplette Verkehrsunfallstatistik des Märkischen Kreises ist hier zu finden.