Neben der aufwendigen Metall- und Elektrotarifrunde begleitete die IG Metall-Geschäftsstelle zahlreiche Mitglieder und Betriebsräte, um Jobs zu sichern und Arbeitsbedingungen für sie zu schützen. „Vielfach ist uns das sehr gut gelungen“, betont Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis. Im Kreisgebiet habe die Gewerkschaft mit Sonder-Tarifverträgen und mit vielen Betriebsvereinbarungen „mit Sicherheit eine vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen gerettet. Auf der anderen Seite gab es kaum eine Woche, in der wir nicht irgendwo im Kreisgebiet am Tisch gesessen haben, um Sozialpläne mit zu verhandeln.“

Einige Betriebe, zumeist lokale Töchter von Konzernen wie Outokumpu oder Superior Industries, wurden geschlossen. Hunderte Beschäftigte bei Kostal in Lüdenscheid haben spätestens zum Jahresende ihren Arbeitsplatz verloren. Insgesamt, so rechnet die IG Metall vor, seien mehr als 1.000 Arbeitsplätze in den heimischen Industrie-Betrieben verlorengegangen.
Andererseits hat die IG Metall 1.200 neue Mitglieder in den Betrieben für sich gewinnen können. . Etwa 1.700 Mitglieder gingen aufgrund von Austritten, Streichungen, Wechsel in andere Gewerkschaften oder Ablebens verloren, listet die Geschäftsstelle auf. Vor Ort sind nun mehr 21.400 Mitglieder registriert. „Die allermeisten Austritte sind durch Menschen erfolgt, die in den letzten Jahren arbeitslos geworden sind und dann oftmals die Branche verloren haben“, berichtet Ferber. Er betont aber auch: „Uns gelingt es trotzdem, mit über 15.000 Mitgliedern, die im Betrieb arbeiten, unseren Organisationsgrad in den Betrieben zu halten und vielfach zu verbessern.“
Einsatz für starke Industrieregion
Ziel für 2025 bleibe es, mit den Betriebsräten daran zu arbeiten, „dass unsere Industrieregion stark bleibt“, kündigt Kevin Dewald, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall an. Märkischer Kreis an. Er verwies darauf, dass die IG Metall mit Betriebsräten in über 200 Betrieben stark vertreten sei. Die Arbeitnehmervertreter hätten „in vielen Fragen ein gewaltiges Wort mitzureden“.
Sorgen bereitet der IG Metall die politische Entwicklung. Geschäftsstellenleiter Fabian ferber kündigte an, dass man einen „schleichenden Wegfall von Arbeitnehmerrechten“ oder die Abschaffung der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nicht hinnehmen werden. Hierbei gehe es „um Demokratie im Betrieb“. Er rief dazu auf, „genau hinzuschauen, welche Inhalte die Parteien für Beschäftigte sowie Rentnerinnen und Rentner liefern. Schnell wird dann klar, welche Partei keine Alternative sein kann, die sich schon aus anderen Gründen ausschließt.“
Aktionstag Mitte März
Für den 15. März kündigt die IG Metall einen bundesweiten Aktionstag an. Für Nordrhein-Westfalen ist Köln als zentraler Ort vorgesehen. Alleine aus dem Märkischen Kreis werden mindestens 1.000 Gewerkschaftsmitglieder erwartet. Aus Iserlohn, Lüdenscheid, Hemer, Plettenberg und Meinerzhagen werden Busse zur Kundgebung fahren. „Uns ist es wichtig, auch während der Koalitionsverhandlungen klarzumachen, dass wir mit über zwei Millionen Mitgliedern eine relevante Stimme in dieser Gesellschaft sind. Und darauf sollte eine neue Koalition in Berlin auch dringend achten“, fasst Kevin Dewald zusammen.