Bei dem Unfall auf der L528 auf der Höhe von Halver-Hürxtal am 18. April 2023 war die Fahrerin des Sattelschleppers mit Auflieger in einem Kurvenbereich auf die Gegenfahrbahn geraten. Zunächst schob sie einen Kleinbus in den Straßengraben. Dessen Fahrerin blieb unverletzt, ihre drei Kinder wurden leicht verletzt – LokalDirekt berichtete.
Im weiteren Verlauf drückte der Sattelschlepper einen mit zwei Personen besetzten Pkw gegen einen Holzstapel. Der Fahrer des Wagens verstarb noch an der Unfallstelle, die Beifahrerin, seine Ehefrau, wurde lebensgefährlich verletzt.
Die Fahrerin des Sattelzuges musste sich nun wegen fahrlässiger Tötung und mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht Lüdenscheid verantworten.
Geplatzter Reifen war laut Gutachten nicht die Unfallursache
Den Schilderungen der Fahrerin, dass zunächst der linke Vorderreifen geplatzt und sie dadurch in den Gegenverkehr geraten sei, widerspricht das Gutachten des Unfallsachverständigen Lutz Bölter. Da weder Walkspuren noch Metallteile der Felge zu finden gewesen seien, hält er einen Reifenplatzer als Unfallursache für ausgeschlossen.
Darüber hinaus habe die Auslesung des Fahrtenschreibers ergeben, dass der Sattelschlepper vor dem Unfall nur unwesentlich gebremst hat.
Acht Monate auf Bewährung
Die Fahrerin wurde zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss sie als Bewährungsauflage einen Betrag in Höhe von 1500 Euro an die Verkehrswacht zahlen.