Derzeit wird die Tchoukball-WM in Prag ausgetragen – und Andrea Reich aus Halver ist auf der Tribüne als Zuschauerin mit dabei. Sie gehört „seit 2008 als Taschenträgerin zum Inventar“, wie sie am Telefon gegenüber LokalDirekt scherzt. Entstanden sei die erste Halveraner Mannschaft aus einem Zusammenschluss des TuS Oeckinghausen und des Halveraner Skiclubs: „Die Vereine haben damals einige ausgefallene Sportarten ausprobiert, bevor sie schließlich beim Tchoukball hängengeblieben sind.“ Und so begleitete Andrea Reich – damals noch in ihrer Funktion als Geschäftsführerin des Stadtsportverbandes Halver – die Mannschaft im Jahr 2008 erstmals zu einer Weltmeisterschaft.
Und sie ist auch dieses Jahr dabei – nicht als einzige Halveranerin. Sie begleitet Thomas Langescheid und Silvia Zoch (Geschäftsführer und Vorsitzende des Tchoukballverbandes), Max Lüdecke (Trainer der M40-Mannschaft), Jan Wiethege, Julian Clever, Robin Schnippering (Herrenmannschaft) und Lara Diederich (Damenmannschaft).

Erstmalig nahm in diesem Jahr die deutsche M40-Herrenmannschaft teil, wie Andrea Reich ausführt. Außerdem treten auch die deutschen Herren- und Damenmannschaften bei der Weltmeisterschaft an. Eine gesonderte Qualifikation war für die M40-Herren und die Damen nicht notwendig, es konnten sich alle interessierten Teams melden. Die Herrenmannschaft hingegen qualifizierte sich über die Europameisterschaft.
Die Teilnahme der deutschen M40-Herrenmannschaft am Dienstag, 1. August, war erfolglos: „Leider haben sie alle Spiele verloren“, bedauert Andrea Reich, „dabei hätten sie das Spiel gegen Brasilien locker gewinnen können. Davon habe ich echt graue Haare bekommen.“
Weltmeister der M40-Herren wurde am Ende der Gastgeber Tschechien – in einem „wirklichen Herzschlagfinale“, wie Reich es beschreibt: Die Tschechen besiegten ihre Gegner aus Großbritannien hier nur knapp.
Besser hingegen lief es am Mittwoch, 2. August, für die Herrenmannschaft: Sie gewannen mit 61:55 gegen Brasilien. Die Damenmannschaft hingegen unterlag Taiwan mit 66.32. Aber: „Das ist komplett verständlich, die Taiwaner haben eigentlich immer die Favoritenrolle“, betont Andrea Reich. Und auch das zweite Spiel des Tages konnte die Herrenmannschaft für sich entscheiden: Sie siegten am Mittwochabend, 2. August, mit 65:62 gegen Hong Kong.
Noch bis Sonntag, 6. August, wird die Tchoukball-Weltmeisterschaft in Prag ausgetragen.
Was ist eigentlich Tchoukball?
Tchoukball: Zwei Mannschaften mit jeweils sieben Spielern, die sich auf einem Spielfeld gegenüberstehen. Das Ziel: Einen handballähnlichen Ball so auf einen sogenannten Frame zu werfen, dass die gegnerische Mannschaft den Abpraller nicht fangen kann – und so Punkte erzielen. Beide Teams dürfen auf beide Frames – die sich auf den beiden kürzeren Seiten des rechteckigen Feldes gegenüberstehen – spielen.
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