Was wünschen sich die Senioren in der Tagespflege Hansering, um ihren Aufenthalt abwechslungsreich zu gestalten? Einzig darum sei es bei den Gesprächen im Vorfeld gegangen, als der Förderkreis für den Kirchlichen Pflegedienst eine Spende in Höhe von 1500 Euro angekündigt hat.
„Uns kam die Idee, dass eine seniorengerechte Kegelbahn unseren Gästen gefallen könnte“, erzählte Anna Bezpalko, Leiterin der Tagespflege im Altenzentrum St. Jakobus am Hansering, eine Einrichtung der Diakonie Mark-Ruhr.

Bewegung und Spaß für die Senioren
Denn viele der aktuell 23 in der Tagespflege von 8 bis 16 Uhr betreuten Gäste hätten in früheren Jahren regelmäßig gekegelt, so könne ihnen nicht nur eine Freude gemacht werden: „Gleichzeitig können wir beim Kegeln für etwas Bewegung sorgen und die Koordination üben – und natürlich gemeinsam Spaß haben“, betonte Bezpalko.
Der Förderkreis für den Kirchlichen Pflegedienst war schnell überzeugt: „Weil wir die Arbeit des Pflegepersonals unterstützen möchten, orientieren wir uns bei unseren Spenden stets daran, was dieses für sinnvoll hält“, sagte Klaus Baumann als Vorsitzender des Fördervereins. „Zumal wir sehen, dass diese Spenden genutzt und auch sehr gut angenommen werden“, ergänzten Hans-Martin Bokel und Uwe Manthey vom Fördervereinsvorstand: „Das letzte Mal standen zum Beispiel Sonnenschirme und ein Grill auf der Wunschliste, damit die Tagesgäste im Sommer geschützt draußen sitzen und auch mal gemeinsam grillen können.“ Gewünscht, getan: zahlreiche Fotos an den Wänden der Aufenthaltsräume zeugen von fröhlichen Grillfesten.
Erst trainieren, dann kegeln, dann Waffeln essen
Bis sich die betreuungsbedürftigen Senioren im Sommer wieder mehrere Stunden gemeinsam im Freien zusammensetzen können, werden wohl noch einige Wochen vergehen. Umso mehr können sie sich nun über die Spenden freuen.
Da ist zum einen die bereits erwähnte Kegelbahn, zum anderen gab es vom Förderkreis auch noch ein professionelles Waffeleisen für die Küche und mehrere kleine Trainingsgeräte wie Hanteln und Gewichtsmanschetten in unterschiedlichen Gewichten: „Damit können wir unsere Tagesgäste animieren, als Gruppe Übungen zur Muskelstärkung machen, und nachher gemeinsam frische Waffeln schlemmen“, lachte Anna Bezpalko.
Seniorengerechte Höhe
Die circa 60 Zentimeter hohe Holz-Kegelbahn wurde dann auch direkt bespielt: Reihum traten die Senioren an und stellten sich dem Wettkampf, mit drei Würfen möglichst viele Punkte zu ergattern. Auch Klaus Baumann ließ sich den Versuch nicht nehmen, die Bahn zu testen: „Also einen Vorteil hat diese Kegelbahn schon einmal: Man muss sich nicht tief herunterbücken“, lachte der 77-Jährige.

Gemeinsame Erlebnisse schaffen
Bereitwillig schlossen sich die Tagespflegegäste Baumann an, manche spontan und ehrgeizig, andere traten von den Tagespflegerinnen begleitet an den „Kegeltisch“. Es sei ihnen wichtig, dass sich alle beteiligen: „Gemeinsame Erlebnisse schaffen, sie an unterschiedlichen Aktivitäten teilnehmen und daran Freude haben lassen – aber vor allem, dass diese älteren Menschen nicht alleine sind“, beschreibt die Leiterin der Tagespflege den Gedanken hinter den gewünschten Spenden.
An Baumann und Bokel gerichtet sagte sie: „Danke, dass Sie und der Förderverein sich regelmäßig erkundigen, wie es uns und unseren Gästen geht und was wir uns wünschen.“

Auf Anhieb „alle Neune“
Zwischen 71 und 91 Jahre alt sind die aktuellen Gäste in der Tagespflege Hansering. Als bei der heutigen Einweihung der Kegelbahn die Älteste von ihnen an den Tisch trat, waren aus den Reihen der anderen Senioren Anfeuerungsrufe zu hören – ohne zu zögern holte die Dame aus, warf und traf mit dem ersten Versuch „alle Neune“. In ihrer Freude drehte sich die Seniorin zu den Herren vom Förderverein um und sagte lächelnd: „Es ist wirklich schön hier in der Tagespflege.“