Leerstandsmanager und Gemeindemitarbeiter Bernd-Martin Leonidas präsentierte dem Hauptausschuss am Montag, 24. Juni, das Konzept für den Markenbildungsprozess der Gemeinde Schalksmühle. Ziel sei es, eine klare und authentische Marke zu entwickeln, die auf den historischen und kulturellen Grundlagen der Gemeinde basiert. Die Idee entstand im Arbeitskreis für Demografie – angetrieben durch den Arbeitskreisvorsitzenden Jan Schriever (FDP).
Leonidas betonte, dass es bei dem Prozess nicht um klassisches Marketing gehe, sondern darum, Schalksmühle zu einer starken Marke zu machen. „Dazu sollen wissenschaftlich belegbare Fakten herangezogen werden, um die Identität der Gemeinde zu definieren und langfristig zu stärken“, erklärte Leonidas. Umgesetzt werden soll dieser Prozess von Michael Domsalla, einem erfahrenen Markenberater für Orte. Sein Angebot für die Beratungsleistung liege bei 150.000 Euro – aufgrund der Höhe müsse das Projekt zuvor ausgeschrieben werden.
Die Gemeinde plant insgesamt mit Kosten in Höhe von 170.000 Euro. Der Prozess wird mit 50 Prozent – also 85.000 Euro – gefördert. Leonidas erläuterte, dass der Markenbildungsprozess als Leitfaden dienen soll, welche Projekte die Marke Schalksmühle unterstützen und welche nicht. Er fragte: „Was ist Schalksmühle? Wofür steht Schalksmühle? Welche Vorstellungen haben die Bürger? Welche Wettbewerbsvorteile haben wir?“ Diese und weitere Fragen sollen im Rahmen des Prozesses beantwortet werden.
SPD-Fraktionsvorsitzender Jan Jellesma begrüßte das Konzept als „richtig guten Weg“ und betonte, dass die Politik bereit sein müsse, die Ergebnisse anzuerkennen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Er forderte, dass alle zu „Markenbotschaftern der Gemeinde“ werden sollten.
Klaus Nelius (UWG) äußerte, dass es eine Herzensangelegenheit sei, die Marke Schalksmühle zu entwickeln. Er betonte die Notwendigkeit, den Prozess konkret in die Öffentlichkeit zu tragen und klar zu kommunizieren, wofür die Ausgaben verwendet werden.
„Es ist unstrittig, dass es ein guter Weg ist“, sagte André Krause (CDU). Dennoch wollte er von der Verwaltung einen konkreten Ablauf zur Einbindung der Politik in den Prozess wissen. Er betonte die Wichtigkeit der regelmäßigen Beteiligung von Ausschüssen und dem Rat. „Es kann nicht sein, dass es nur im Arbeitskreis thematisiert wird – wir müssen öffentlich in den legitimierten Gremien darüber sprechen“, betonte Krause.
Bürgermeister Jörg Schönenberg stellte klar, dass der Prozess engmaschig von Bernd-Martin Leonidas begleitet werde und die Politik „selbstverständlich regelmäßig informiert und beteiligt wird“. Der Rat könne selbst festlegen, wie oft dies geschehen solle.
„Marke für einen Lebensraum“
„Es geht um die Marke für einen Lebensraum. Das ein spannender Ansatz – auch für die Fördergeber“, erklärte Jan Schriever (FDP). Er appellierte an die politischen Vertreter, sich ein stückweit darauf einzulassen. Durch die Ergebnisse werde es Leitplanken geben. „Dadurch können wir viele Fehlinvestitionen vermeiden.“ Er zeigte sich optimistisch, dass sich auch die Bürger freiwillig einbringen.
Der Prozess, der bis 2026 abgeschlossen sein soll, dürfte nicht dafür sorgen, dass bis dahin keine Entscheidungen getroffen werden, warnte Nelius. Roman Bossart (UWG) ergänzte: „Wir müssen jetzt gemeinsam voranschreiten und die Marke Schalksmühle entwickeln.“
Der Hauptausschuss stimmte einstimmig dafür, das Projekt zu beginnen und nun die Ausschreibung vorzubereiten. Mittel im Haushalt stehen bereit.