Ziel ist es, ein Bücherei-Angebot auch während der Umbauphase der Stadthalle aufrecht zu erhalten, zumindest „in begrenztem Umfang“. Das betont Frank Markus, Fachbereichsleiter für Bürgerdienste bei der Stadt Meinerzhagen. Was den Standort angeht, müssten neue Überlegungen angestellt werden. Die Pläne, die Bücherei künftig in den Räumen der Spielhalle gegenüber der Stadthalle zu nutzen, sind obsolet. Dabei schien lange wie in Stein gemeißelt, dass die Bücherei in die Räume unterm „Aldi-Dach“ (Spielhalle) ziehen sollte: dauerhaft.
Zentrumsnahe Lösungen werden nun geprüft. „In zwei bis drei Monaten“, werde man klarer sehen. „Es sieht derzeit nach einer Übergangslösung aus“, schildert Markus den Stand. Er schließt auch nicht aus, dass die Bücherei noch etwas länger am bisherigen Standort betrieben werden kann. Bei einer Übergangslösung müsse man sehen, „nicht zu viel reinzubuttern“, meint Markus. Besser sei es in eine finale Lösung zu investieren. Damit scheidet offenbar auch das leer stehende ehemalige Elektrogeschäft Richarz in der Fußgängerzone aus, das auch die AWO schon auf dem Schirm hatte.
Standort-Konkurrenz mit AWo-Treff
Bei der Suche nach einem Standort konkurrierenden zudem Bücherei und AWO-Treff. Auch der muss sein Domizil unter der Stadthalle räumen. Man habe „teilweise die gleichen Objekte im Visier“, räumt Markus ein. Da muss abgewogen werden, was für den jeweiligen Zweck besser geeignet ist. Neben der Raumgröße spielen auch nötige Investitionen oder Parkplätze eine Rolle. Verwaltung und AWO-Vorsitzender Rolf Puschkarsky stimmen sich hier ab.
Büchereileiterin Heike Lehmann hofft indes neben einer citynahen Lage auf „ausreichend Platz“. Den sieht sie „bei den bekannten Leerständen“ nicht gegeben. Konzepte oder einen Zeitplan für den Umzug kennt sie noch nicht, hielte sie aber für wünschenswert, um planen zu können. Sie geht davon aus, dass die Bücherei bei einem Umzug „mehrere Wochen geschlossen werden muss.“ Diesen Zeitraum wolle man möglichst kurz halten, verweist Frank Markus auf die Bedeutung der Bücherei als „wichtiger kultureller Einrichtung“.
Statt eines schlüssigen Konzeptes also das Prinzip Hoffnung. Oder wie Frank Markus es formuliert: „Wir müssen sehen, dass wir die drei Jahre gut überstehen.“
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