„Leben und Arbeiten am Kreativquartier Wippermann“ – hinter diesem Titel verbirgt sich das Vermarktungskonzept der Stadt Halver für die „Ponywiese“ an der Frankfurter Straße. Der 1.200 Quadratmeter große Grünbereich neben der Polizeiwache soll im Rahmen der Erschließung rund um das Kreativquartier Wippermann veräußert werden.
Die Ausschreibung für das Projekt wurde am Montag, 14. November, in einer Sondersitzung des Hauptausschusses besprochen, am Dienstag konnte Kämmerer Simon Thienel erste Details zu dem Projekt preisgeben. Auf Anfrage von LokalDirekt sagte Thienel: „Die Ausschreibung muss nach der gestrigen Sitzung noch überarbeitet und finalisiert werden, ist daher noch nicht öffentlich.“ Das aber solle zum Ende der Woche erfolgen. Spätestens am Samstag können potenzielle Käufer die Ausschreibung auf der Homepage der Stadtverwaltung einsehen und sich mit dem Projekt vertraut machen.
Ob Wohnungen, Praxis- und Firmenräume oder Veranstaltungsbereiche – der Realisierungsradius unter dem Titel „Leben und Arbeiten am Kreativquartier Wippermann“ soll potenziellen Bewerbern möglichst viel Platz für Kreativität und Gestaltungsspielraum lassen, sagt Simon Thienel. Einvernehmlich hätten sich die Mitglieder des Hauptausschusses auf die großzügige Interpretation eingelassen. „Natürlich muss sich das spätere Gebäude in die Umgebung einfügen. Wir reden hier nicht von zehn Stockwerken“, so Thienel, wohl aber von einer Tiefgarage.
Mindestens 250.000 Euro soll der Kaufpreis betragen, den Investoren auf den Tisch legen müssen. Entscheidend ist zum Schluss aber nicht nur das höchste Gebot. Eine Jury aus Politik und Verwaltung – die bislang noch nicht näher benannt wurde – wird die Vorauswahl künftiger Investoren bestimmen. Hierbei sei der Kaufpreis mit 40 Prozent ausschlaggebend, mit 60 Prozent schlage das vorgelegte Konzept zu Buche. Das kann bis zum 1. März 2023 eingereicht werden. Dann endet die erste Frist. In Rücksprache mit der Verwaltung müssen die Konzepte bis zum 30. April finalisiert werden, die finale Beratung findet dann am 14. Juni im Rahmen der Hauptausschusssitzung statt.
„Uns ist es wichtig, dass die Konzepte eine Erschließung zur Frankfurter Straße berücksichtigen. Im zweiten Schritt sollten Investoren auch die Erschließung des hinteren Bereichs des Wippermann-Areals im Blick haben“, sagt Thienel und meint damit eine „Durchlässigkeit zum Kulturbahnhof“. Zudem lege man Wert auf nachhaltiges Bauen, Schottergärten seien nicht erwünscht.
Dass sich die derzeitige Lage im Bausektor aufgrund rasant steigender Preise verschärft, sieht Simon Thienel noch nicht als Problem. „Ja, wir erleben eine Kehrtwende auf dem Markt und die Lage wird sich eher verschlechtern. Aber wenn wir verkaufen wollen, dann jetzt.“