Freitag, 8. September, 18.30 Uhr. Die Temperaturen hochsommerlich, das Treiben auf dem Hof des Feuerwehrgerätehauses an der Volmestraße geschäftig, die Stimmung ausgelassen: Die Löschzüge Schalksmühle und Dahlerbrück treffen sich zur gemeinsamen Übung.
Heute mit besonderer Unterstützung von der Rettungshundestaffel des Märkischen Kreises. Ebenfalls mittendrin: LokalDirekt. Ein Sommerabend, geprägt von engagierten Ehrenämtlern und cleveren Spürnasen.

Zunächst findet sich an besagtem Abend neben den Feuerwehrmännern nach und nach auch das Team der Hundestaffel ein.
Dieses besteht aus: Sieben Flächenhunden, fünf Hundeführern, zwei Suchgruppenhelfern und zwei Abschnittsleiterinnen. Und während die Hunde noch einen Moment im Auto entspannen können, geht es erst mal an die Lagebesprechung.

Die fiktive Ausganslage ist schnell erklärt: Zwei Spaziergänger sind von ihrer üblichen Route rund um die Glör nicht zurückgekehrt, der Kontakt zu den Anrufern und privaten Kontaktpersonen abgerissen. Und noch eine Besonderheit ist zu beachten: „Die Polizei hat gerade bedauerlicherweise keinen Sprit“, scherzt Löschgruppenführer Dirk Hauck. Denn: Eigentlich fällt eine Vermisstensuche in den Zuständigkeitsbereich der Polizei und nicht in den der Feuerwehr.
Unüblich seien solche Einsätze nicht, wie Marc Fürst gegenüber LokalDirekt erklärt. Selten, ja, aber eben auch nicht ausgeschlossen: Zuletzt konnte im Bereich Muhle eine vermisste Seniorin durch die Löschgruppe Hülscheid – mit Unterstützung der Rettungshundestaffel – gefunden werden.
Bevor die Vermisstensuche beginnt, bestimmen die Einsatzkräfte den Suchbereich, um festzulegen, wer in welchem Gebiet sucht und wie man sich untereinander verständigt. Die Besprechung ist zeitaufwendig und nur für die Ohren der jeweiligen Einsatz- und Abschnittsleiter bestimmt.

Schließlich stehen die drei Startpunkte für die Suche fest: Los geht’s ab der Staumauer (Bereich eins), auf dem Mühlenfeld (Bereich zwei) und ab der Glörtalsperre in Richtung Halver/Schalksmühle (Bereich drei). Fünf Teams der Rettungshundestaffel verteilen sich auf die Suchgebiete – und dann kann es, wenn auch mit Verspätung, losgehen.
Kurz darauf verteilen sich alle Beteiligten auf die Einsatzfahrzeuge. LokalDirekt schließt sich der Gruppe rund um Hundeführerin Lisa Freiwald mit Spürnase Frieda an.
Am Zielort angekommen, machen sich Zwei- und Vierbeiner an die Arbeit: Hündin Frieda bekommt von Lisa Freiwald ihren Suchauftrag. Bereits seit zwei Jahren, so erklärt Freiwald, sind Frieda und sie Teil der Staffel, vor einem Jahr legte die Hündin die Rettungshundeprüfung ab.

Die Einteilung vor Ort erfolgt zügig: Zwei Feuerwehrmänner der Einheit schließen sich Lisa Freiwald und Frieda an und durchsuchen den Wald: „Ich würde diesen Trampelpfad hier nehmen, es ist ja doch wahrscheinlicher, dass Menschen einen halbwegs befestigten Weg wählen und nicht durchs Unterholz kriechen“, schlägt Lisa Freiwald pragmatisch vor. Gesagt, getan: Die Schäferhündin bekommt eine Geruchsprobe von der gesuchten Person unter die Nase gehalten – und begibt sich prompt auf die Suche nach einer Fährte.
Der verbleibende Teil der Einheit bleibt auf dem oberen, parallel dazu laufenden Waldweg: Systematisch wird das Gebiet mit Taschenlampen durchsucht, immer dicht gefolgt vom Einsatzfahrzeug.
Und bei aller Leichtigkeit, die innerhalb der Einheit herrscht: Der Gedanke, dass es sich hier um eine reale Vermisstensuche handeln könnte, bleibt im Hinterkopf. Schnell wird es dunkel, die Suche wird – selbst mit Einsatz des Flutlichts – immer beschwerlicher.

Am Rande des festgelegten Bereichs schließlich die Erkenntnis: Die Suche verlief erfolglos.
Also Umkehr, auf dem gleichen Weg zurück und noch einmal wird das Gebiet systematisch durchsucht. Sicherheitshalber, falls Mensch oder Tier etwas übersehen haben sollten.

Um 20.44 Uhr, knapp eine Stunde nach Suchbeginn dann der Funkspruch: Einsatz-Ende, alle gesuchten Personen konnten wohlbehalten aufgefunden werden. Den richtigen Riecher hatte dieses Mal nicht Frieda, sondern Hündin Finny, wie das Team über Funk erfährt.
Kurz darauf erreicht der Suchtrupp von Lisa Freiwald die Ausgangsposition. Dort angekommen, gibt es zuerst eine – nicht alltägliche – Belohnung für Frieda: Lachs mit Frischkäse aus der Tupperdose. Der Funkspruch kam zur richtigen Zeit, wie Freiwald erklärt: „Viel länger hätte sich Frieda jetzt ohnehin nicht mehr konzentrieren können.“ Umso besser, dass es nun für Mensch und Tier heißt: Feierabend – und zurück zum Gerätehaus.
Dort angekommen zeigen sich sowohl Janina Göx, Einsatzleiterin der Hundestaffel, als auch Marc Fürst zufrieden mit der Zusammenarbeit – und dem raschen Tempo, in dem der Trupp rund um Hündin Finny die vermissten Personen gefunden hat.
Auf die abschließende Frage, ob denn noch Helfer gesucht würden, muss Marc Fürst nicht lange überlegen: „Wir suchen immer Freiwillige, die sich bei uns in irgendeiner Form einbringen möchten. Interessierte können sich jederzeit gerne melden.“
Weitere Impressionen von der Übung in unserer Fotogalerie:

















Freiwillige gesucht:
Freiwillige Feuerwehr Schalksmühle
Volmestraße 30
58579 Schalksmühle
Telefon 0170/4331015 – (Löschgruppenführer Dieter Hauck)
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Rettungshundestaffel Märkischer Kreis
Westhöhe 8
58579 Schalksmühle
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