Vier interessierte Schüler gehören zum Team der Wetter-AG, das sich StARG-Wetterteam nennt: Lara Akcam, Niclas Stahlschmidt, Jan Rieger-Kloß und Diogo Alves-Correia haben sich der AG aus Interesse freiwillig angeschlossen, denn dies ist keine Wahlpflicht-AG. Die vier Schüler opfern ihre Freizeit gerne und das ist gleich zu erkennen: Sie haben Spaß dabei.
„Ich habe im September 2022 mit vier Schüler:innen des 7. und 8. Jahrgangs der Adolf-Reichwein-Gesamtschule in Lüdenscheid eine Wetter-AG gegründet. In diesem Rahmen haben wir eine Wetterstation auf dem Schuldach installiert. Die AG trifft sich regelmäßig, um die Wetterdaten auszuwerten, um über den naturwissenschaftlichen Hintergrund ins Gespräch zu kommen sowie den Umgang mit Social Media zu lernen – wir betreiben mittlerweile einen eigenen Account auf Instagram zum Lüdenscheider Wetter“, erklärt Marc Thiessenhusen.
Das Spannende: Die auf dem Schuldach installierte Wetterstation mit dem Namen „Davis Vantage Pro 2 Aktiv“ – sie konnte dank eines Sponsors angeschafft werden – liefert alle Daten digital, die dann jederzeit via Computer abrufbar sind und diese jeder einsehen kann. So sind die auch dort veröffentlichen Statistiken und Grafiken etwa auch über den Instagram-Account mit Foto, Stories und weiteren Infos.

Momentan treffen die Hobby-Meteorologen etwa alle zwei bis drei Wochen zusammen. Das soll sich aber ab dem neuen Schuljahr ändern. Dann wird die AG wöchentlich stattfinden. „Vielleicht haben wir bis dahin etwa auch über Instagram noch mehr Interesse wecken können und die AG wächst noch“, hofft Thiessenhusen.
Der Lehrer aus Kierspe betreibt in seinem Heimatort schon seit fast 20 Jahren eine private Wetterstation und gibt auch die hier gesammelten Daten gerne weiter: „Dieser Januar steht aktuell bei 253 Millimeter Niederschlag und könnte der nasseste Monat überhaupt werden. Bisher liegt der Rekord seit Beginn meiner Aufzeichnungen im Jahr 2004 bei 263,3 Millimeter im Dezember 2012. Der nasseste Januar überhaupt ist es jetzt schon“, weiß Marc Thiessenhusen.
„Ansonsten war 2022 das wärmste Jahr bisher mit einem Temperaturdurchschnitt von 10,0 Grad Celsius. Im Durchschnitt fielen seit 2004 in Kierspe pro Jahr 1154 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Jahresmitteltemperatur liegt in diesem Zeitraum bei 8,8 Grad. Der kälteste Monat ist im Durchschnitt der Januar (0,9 Grad), der wärmste Monat der Juli (16,3 Grad). Der trockenste Monat ist im Durchschnitt der April (50,3 Millimeter Niederschlag), der nasseste Monat der Januar (129,0 Millimeter)“, so Marc Thiessenhusen weiter über seine bemerkenswerte Statistik über das Kiersper Wetter.
Dass er jetzt sein Hobby auch mit an die Schule bringen konnte, freut ihn besonders, ebenso wie das Interesse der Schüler: „Die Vier sind ja auf freiwilliger Basis hier.“ Und allen gemein: „Wir finden das Phänomen ‚Wetter‘ prinzipiell interessant, wie es entsteht und was da passiert. Außerdem macht es Spaß sich auch mit den Sozialen Medien auseinanderzusetzen.“
Jetzt werden also auch am Adolf-Reichwein Gesamtschule am Wehberg Wetterdaten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Windrichtung und Windgeschwindigkeit) gemessen, aufgezeichnet und gesammelt: „Wir haben Unterstützung von AWEKAS, dem Betreiber eines automatischen Wetterkartensystems aus Österreich bekommen. Sie stellen die Internetplattform für die Schule bereit. Zudem wurde noch ein kleiner Chip – „Meteobridge“ genannt – eingebaut, damit die Daten automatisch ins Internet übertragen werden können. Auch der Chip wurde gesponsert“, erklärt Thiessenhusen weiter.

In der Zukunft sind auch meteorologische Exkursionen geplant, damit die Schüler noch stärker für das Wetter und den Klimawandel sensibilisiert werden. Ob die motivierten Schüler allerdings bald Wetterextreme dokumentieren werden oder sogar selbst Wetterprognosen erstellen können – das hängt vom Wetter ab.