Ob Friseur, Industriemechaniker oder Steuerfachangestellter – beim Outdoor-Karriere-Event „Date your firm“ konnten am Freitag Schüler vielfältige Berufswege kennenlernen. 27 lokale Unternehmen standen bereit, um den Schülern ihr Ausbildungsangebot in lockerer und ungezwungener Umgebung vorzustellen. Wer wollte, konnte sich sogar beim neuen „Job Speed Dating“-Format ohne große Hürden auf vakante Stellen bewerben. Doch nicht nur Schüler, sondern auch alle, die sich beruflich umorientieren wollten, konnten sich auf der Messemeile über Jobs und Umschulungen informieren. Initiiert wurde die Messe durch das Karrierenetzwerk Lenne, ein Verein, dem zahlreiche Unternehmen aus Altena und Nachrodt angehören. Dessen Ziel es ist, durch kreative und spannende Aktionen potenzielle Auszubildende zu erreichen. Aus diesem Grund gab es für die Besucher einiges zu entdecken: Von Rodeo-Bullriding, Torwandschießen bis hin zur Live-Musik war alles dabei. Zudem hatten die Schüler die Chance, ein Tablet, eine Playstation oder eine Nintendo-Switch zu gewinnen. Dazu mussten sie drei Stempel von Ausstellern sammeln, mit denen sie sich über Karriere-Chancen unterhalten haben.
Für Schüler ist die Situation aktuell besonders vorteilhaft. „Es gibt viele Chancen. Im Grunde können sich die Jugendlichen die Stellen aussuchen“, sagt Lena Brühl von der Agentur für Arbeit. Einige Jugendliche täten sich jedoch schwer, eine Ausbildung zu finden. Die Gründe dafür seien vielseitig: Vielen seien viele Ausbildungsberufe unbekannt und auch der formale Bewerbungsprozess stelle eine große Hürde dar. Auch gäbe es bei vielen Jugendlichen die tief verwurzelte Einstellung, dass ein Abitur und ein anschließendes Studium ein Muss sind. Dabei stünden ihnen auch mit einer Ausbildung zahlreiche Karrieremöglichkeiten offen, insbesondere durch den aktuellen Fachkräftemangel in vielen Branchen.

In der Berufsberatung werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für verschiedene Berufswege sensibilisiert und erhalten individuelle Hilfestellungen im Orientierungs- und Bewerbungsprozess. Gerade Berufsmessen zeigten dabei große Wirkung: „Hier können die Schüler gemeinsam rumgehen und direkt mit Arbeitgebern sprechen, das ist viel besser als eine Schwarz-Weiß-Bewerbung“, berichtete Brühl. So fanden im vergangenen Jahr 30 von 60 Schüler der Sekundarschule Altena/Nachrodt-Wiblingwerde eine Ausbildungsstelle, der Rest besuche weiterführende Schulen. Doch auch für diejenigen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, gäbe es auch noch nach dem 1. August bis zum 1. November zahlreiche Möglichkeiten. Der Tipp der Berufsberaterin: Frühzeitig Erfahrungen in Praktika sammeln, Ausbildungsmessen und Beratungsangebote nutzen.
Auch in Nachrodt-Wiblingwerde gibt es noch einige offene Ausbildungsstellen, die Suche nach Auszubildenden läuft teilweise schleppend. „Wir nehmen an vielen Events teil und machen Werbung über Social-Media, aber es ist sehr schwierig, Auszubildende zu finden. Viele, die wir fragen, sind nicht an einer Ausbildung interessiert und möchten studieren“, erzählt Burak Karadavut von den Walzwerken Einsal. Die Firma bildet sechs verschiedene Ausbildungsberufe im kaufmännischen und technischen Bereich aus und biete viele Vorteile für die Auszubildenden an. „Wir bieten einiges für unsere Auszubildenden, wie zum Beispiel Azubi-Fahrten, iPads und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem sind die Chance auf eine Übernahme nach der Ausbildung sehr hoch“, sagt Karadavut. Von der Ausbildungsmesse erhofft er sich, einige Schüler für den Nachrodter Betrieb gewinnen zu können.
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