Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, treffen sich Paul Ziemiak und Thorsten Schick regelmäßig mit Vertretern des Gesundheitswesens. Beim ersten Treffen ging es darum, sich über den aktuellen Sachstand der haus- und fachärztlichen Versorgung zu erkundigen. Deshalb hatten Ziemiak und Schick zu einem ersten Gespräch Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Dirk Spelmeyer in ihre Geschäftsstelle eingeladen.
Neben der aufwändigen Bedarfsplanung, die sich über Bundes-, Landes- und Lokalebene organisiert, ging es vor allem auch um die Verbesserung der Versorgungsstrukturen. Gerade im ländlichen Raum wie dem Märkischen Kreis ist der Rückgang von Hausärzten infolge der Altersstruktur deutlich erkennbar. Von Jahr zu Jahr brechen in diesem Bereich immer mehr Versorgungsträger weg.
Auch die Zahl der Kinderarztpraxen nimmt durch permanente Aufgaben stetig ab und die noch vorhandenen Kinderärzte sind mittlerweile stark überlastet. So rufen Termine – vor allem für sozialpsychologische Behandlungen von Kindern – lange Wartezeiten hervor. Um der defizitären Entwicklung entgegenzuwirken, fördern die KVWL und der Märkischen Kreis die Übernahmen von Praxen über ein vielversprechendes Darlehensprogramm für junge Anwärter.
Die Landesregierung hat bereits in der letzten Periode gebündelte Maßnahmen vorgestellt, um etwa die Niederlassung und Anstellung von Allgemeinmedizinern zu unterstützen. Die Errichtung oder Übernahme von Praxen in der Region wird dadurch attraktiver gestaltet. Dazu gibt es einen reservierten Anteil von Studienplätzen für junge Menschen, die sich nach ihrer Facharztprüfung bereit erklären, sich in unterversorgten Regionen niederzulassen.
Die flächendeckende und wohnortnahe Sicherstellung der ambulanten Versorgung ist die gesetzliche Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen und das vorgegebene Ziel. Beide Abgeordnete sowie auch Dr. Dirk Spelmeyer (Vorstandsvorsitzender KVWL), Carsten Vosseler (Leiter Stabsbereich Politik) und Ansgar von der Osten (Leiter Sicherstellungspolitik) waren sich einig, dass zur Erreichung dieses Ziels kooperative Strukturen zwischen Kreis, Kommunen, KVWL und Politik unverzichtbar seien.
Die Altersstruktur der Hausärzte müsse dabei besonders in den Blick genommen und eine generationenübergreifende Infrastruktur gefördert werden. Vor allem die Bildung von Gemeinschaftspraxen spiele dabei eine wichtige Rolle. Ziel aller Gesprächsteilnehmer ist der regelmäßige Austausch und vor allem die Unterstützung des immer bedeutsamer werdenden kommunalen Engagements für die ambulante medizinische Versorgung.