„Die Verwaltung blockiert regelrecht Interessen von Bürgerinnen und Bürgern, von Behinderten und Beeinträchtigten. Das ist ein Zustand, der nicht zumutbar ist“, sagt Aykut Aggül. Am späten Mittwochabend verschickte er eine E-Mail, in der es weiter heißt: „Es werden Millionen für andere Projekte in Turbo-Sitzungen beschlossen. Eine Investition, die für Menschen eine große Bereicherung ist, wird in einer nichtöffentlichen Sitzung oder ,Untergremium‘ still schweigend ad acta gelegt. Wofür sitzen diese Vertreter des Rates überhaupt im Rat der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde? Wofür steht die Verwaltung?“
Wie bereits mehrfach berichtet, wurde um die Errichtung eines Behindertenparkplatzes an der Schule mehrfach durchaus hitzig diskutiert. Das Problem: Der massive Parkdruck. Durch die Errichtung eines solchen Parkplatzes würden zwei andere wegfallen. Es sollte noch einmal nach einer Alternative gesucht werden. Im Rahmen der neuerdings nichtöffentlichen Straßenbereisung von Vertretern aus Politik und Rat, die am 5. September stattfand, sei das Thema erneut angesprochen worden.
„Für den Bereich Grundschule Nachrodt hatten wir im öffentlichen Teil der Ratssitzung am 19.06.2023 um alternative Vorschläge gebeten. Es liegt ein Angebot über rund 14.000 Euro der Verwaltung für die Bordsteinabsenkung zwischen den Linden vor“, erklärt Aykut Aggül. Da die beiden Parkplätze laut Verwaltung de facto schon täglich genutzt würden solle auf die Ausgabe zunächst verzichtet werden. „Das ist nicht schön, aber machbar. Ich selbst habe dort auch schon mehrfach geparkt. Das geht und steht in keinem Verhältnis zu den Kosten“, stellte Bürgermeisterin Birgit Tupat ihre Sicht der Dinge dar. Die Einrichtung eines zusätzlichen Stellplatzes vor dem Schulhof würde, nach einer überschläglichen Berechnung, Kosten in Höhe eines fünfstelligen Bereichs verursachen. Aggül: „Die Anwesenden halten diese Ausgabe für nicht gerechtfertigt. Mir stellt sich die Frage, warum wird dieses Thema nicht öffentlich bekannt gegeben, obwohl es öffentlich thematisiert worden ist in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause.“ Bürgermeisterin Tupat betont, dass die Diskussion keinesfalls ad acta gelegt sei: „In diesem Gremium der Straßenbereisung werden gar keine Entscheidungen getroffen. Aber es stimmt, dass die Mehrheit die Notwendigkeit nicht sieht und die Kosten für unverhältnismäßig hoch hält. Allerdings gibt dieses Gremium lediglich eine Empfehlung ab. Das Thema wird gewiss im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss noch einmal auf den Tisch kommen und final im Rat im beschlossen – öffentlich.“