Corona hat überall seine Spuren hinterlassen – auch und vor allem in den Innenstädten. In vielen Orten stehen zahlreiche Ladenlokale leer, während der Online-Versandhandel zu Zeiten der Pandemie signifikant zugenommen hat. In Schalksmühle, so erklärt Bernd-Martin Leonidas, sind aktuell gerade mal vier Leerstände zu verzeichnen – Entwicklungs- und Verbesserungspotential für den Ortskern sieht er trotzdem. LokalDirekt hat mit dem Leerstandsmanager der Gemeinde einen Spaziergang durch den Ort gemacht.
„Die Situation hat sich seit 2020 enorm verbessert“, erklärt Leonidas. Geholfen habe auch das Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW: „Die Ladenlokale konnten durch das Förderprogramm für 20 Prozent der Kaltmiete angemietet werden. Die Vermieter mussten hierfür die Miete um 30 Prozent reduzieren, der Restbetrag wurde dann durch das Förderprogramm aufgefangen. So konnten fünf Leerstände beseitigt werden.“ Das Programm, so Leonidas, laufe noch bis Ende November. Einen neuen Antrag auf Fördermittel habe er jedoch bereits beim Land NRW gestellt, für das Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“, das an das vorherige Förderprogramm anknüpfe.
„Schalksmühle ist schön“, sagt Bernd-Martin Leonidas, „aber es könnte hier noch schöner sein.“ Und auf die Frage, was dafür zu tun sei, hat er auch eine Antwort parat: „Wenn die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt höher wäre, würde sich auch die Besucherfrequenz erhöhen.
Laut einer Statistik aus dem Jahre 2010 für den Märkischen Kreis lässt jeder Tagesgast immerhin durchschnittlich 25 Euro in einer ihm fremden Stadt.“
Möglichkeiten und Chancen zur Verschönerung sieht Leonidas an vielen Ecken, wie er auf dem Rundgang verdeutlicht. Angefangen im Volmepark: „Wenn man an der Treppe zum Beispiel Beleuchtung und Musik hätte – und sei es nur die Möglichkeit, eine von den Besuchern selbst mitgebrachte Bluetooth-Box anzuschließen -, würde der Bereich hier sicher stärker frequentiert. Egal, ob nach Feierabend oder in der Mittagspause.“
Außerdem, so Leonidas, fehle es „an Farbe in der Innenstadt: Bunt bepflanzte Blumenkästen, Dekoration und moderne Bänke würden das Gesamtbild aufwerten und zum Verweilen einladen.
Und man könnte statt Parkplätzen lieber weitere Sitzgelegenheiten schaffen“. Weiteres Verbesserungspotential sieht Leonidas in der Internet-Abdeckung: „Kostenlose Hotspots würden das Angebot abrunden.“
Positiv sieht Bernd-Martin Leonidas der Neueröffnung der Gaststätte entgegen: Das Hotel zur Post hat mit Jochen Bernsdorf, der auch das Haus Glörtal betreibt, einen neuen Pächter gefunden (LokalDirekt berichtete).
Das gastronomische Angebot werde auch wieder mehr Gäste aus der Umgebung nach Schalksmühle locken.
Und was wünscht Bernd-Martin Leonidas sich langfristig für die Gemeinde? Auch diese Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Dass Schalksmühle zu einem noch attraktiveren Ausflugsziel wird.“