Nach 17 Jahren in der Kreisverwaltung des Märkischen Kreises beginnt für Sandra Schöttler ein neuer Lebensabschnitt. Ab sofort hat der Fachbereich 3, zu dem neben der Bauverwaltung auch die Mitarbeiter des Freibads und des Bauhofs zählen, wieder eine Leiterin. Sieben lange Monate hat das gesamte Fachbereichsteam auf die neue Vorgesetzte warten müssen – umso größer war die Freude auf beiden Seiten.
Knapp eine Woche nach ihrem ersten Tag am neuen Arbeitsplatz, ist die erste Aufregung verflogen und es beginnt der Alltag im Rathaus. Das bedeutet aber nicht, dass es ruhiger für Sandra Schöttler wird. Ganz im Gegenteil: Nach den Sommerferien stehen die ersten Sitzungen auf dem Tagesprogramm. Das bedeutet: viele komplexe Themen und wieder einige neue Gesichter. „Die letzten Tage bin ich einfach nur mitgelaufen, habe mir einen groben Überblick über die Liegenschaften gemacht und viel zugeschaut. Jetzt gilt es, sich nach und nach einzuarbeiten“, erklärt die neue Bauamtsleiterin.
Schon vor mehreren Monaten sei der Wunsch in ihr gereift, sich beruflich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung zu übernehmen. Mit der freien Stelle in Herscheid sei die Vorstellung plötzlich greifbar geworden. „Die meisten Verwaltungsleute wechseln aus kleineren Kommunen irgendwann zum Kreis, um sich neu zu orientieren – bei mir ist es andersherum“, so die 37-Jährige Verwaltungsfachwirtin, die schon ihre Ausbildung beim Märkischen Kreis absolviert hatte und seitdem dort beschäftigt war – insgesamt 17 Jahre lang.
Freude über herzlichen Empfang
Der Grund für die jetzige Veränderung klingt recht simpel: „Eine kleine, familiäre Verwaltung – das hat mich einfach gereizt“, so Schöttler. Trotz allem habe sie sich immer sehr wohlgefühlt im Kreishaus und auch einige Tränen beim Abschied vor wenigen Wochen vergießen müssen. Dennoch fühle sich der Schritt in die Gemeindeverwaltung richtig an. Bereits der erste Tag im Herscheider Rathaus sei besonders gewesen. „Es waren alle da, haben teilweise sogar ihren Urlaub unterbrochen, um mich zu begrüßen. Das war schon supernett, das muss ich wirklich sagen“, freut sie sich über diesen herzlichen Empfang. Generell sei sie schnell vom positiven Arbeitsklima gepackt worden: „Ich fühle mich schon jetzt wohl“, sagt sie nach nur ein paar Tagen.
Die vergangenen fünf Jahre war Sandra Schöttlers fester Platz die Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises. Dort habe sie sich in den vergangenen Monaten vor allem mit der Windkraft und dem brisanten Thema Sprengung der Rahmedetalbrücke auseinandergesetzt. Neu für sie in Herscheid seien die Hoch- und Tiefbauinhalte, dafür sei sie aber in den rechtlichen Thematiken sattelfest. „Die jetzige Stelle als Bauamtsleiterin passt, denke ich, schon ganz gut“, sagt sie und ergänzt: „Ich schmeiße den Laden ja auch nicht alleine hier. Dafür habe ich ja ein eingespieltes Team um mich herum, das mich unterstützt. Alleine geht es nicht“, weiß Schöttler.
Obwohl die gebürtige Siegerländerin nicht in der Ebbegemeinde heimisch ist, sondern mit ihrem Ehemann in Windhausen lebt, kennt sie sich aus in Herscheid. Seit Anfang 2023 ist sie nebenamtlich als Dozentin am Studieninstitut im Bildungszentrum Rahlenberg tätig und bildet Verwaltungsfachangestellte aus und weiter. Außerdem kenne sie bereits das Herscheider Freibad, das ebenfalls von nun an in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. „Das ist ja über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt – es ist ja auch wirklich sehr schön dort“, findet Schöttler.