Mit dem neuen Haus beschreitet das SOS-Kinderdorf neue Wege. Es wird das erste barrierefreie Gebäude auf dem weitläufigen Hanggelände. Hier werden ab Sommer 2024 Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen wohnen.
„Deshalb sind die Räume so groß und die Türdurchgänge so breit“, sagte Gabi Polle, Gesamtleiterin des SOS-Kinderdorfes Sauerland, während eines Rundgangs, bei dem sie geladenen Gästen den Rohbau vorstellte. Selbstverständlich erhält das Haus auch einen Aufzug. So können sich die sechs bis acht Kinder und Jugendlichen, die hier leben werden, frei bewegen.

„Kindern und Jugendlichen mit körperlichen Beeinträchtigen hier ein Zuhause zu geben, war schon immer mein Herzenswunsch“, sagte Gabi Polle. Mit finanzieller Unterstützung der SOS-Kinderdorf-Stiftung konnte er schließlich in die Tat umgesetzt werden.
Im Jahr 1966 waren die ersten Gebäude des Kinderdorfes am Dickenberg noch vor der eigentlichen Entstehung des Stadtteils in malerischer Hanglage errichtet worden. Nach und nach wuchs das Dorf Haus um Haus. Der Bedarf an entsprechendem Wohnraum für Kinder wurde immer größer. An eine komplette barrierefreie Bebauung war damals wegen der starken Hanglage nicht gedacht worden. Erst nachdem ein in die Jahre gekommenes Gebäude am Dorfeingang abgerissen wurde, konnten sich Architektinnen und Architekten der Aufgabe stellen, Barrierefreiheit in einem neuen Gebäude zu ermöglichen. Hier bot sich die Gelegenheit, den Eingang auf Straßenniveau zu legen. „Sicherlich werden wir auch noch einige Anpassungen am Wegenetz im Dorf vornehmen“, kündigte Gabi Polle an.
Zu den Gästen zählte am Montag auch Elke Tesarczyk. Sie ist den SOS-Kinderdörfern seit 37 Jahren in besonderer Weise verbunden und arbeitet seit 2003 als Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdorf-Stiftung. „Wenn Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung Seite an Seite aufwachsen, miteinander leben, spielen und lernen, profitieren sie sehr voneinander“, sagte sie. „Sie formen eine Generation, die Vielfalt und Diversität als Bereicherung begreift. Das festigt das Fundament unserer Gesellschaft und darum unterstützten wir dieses Projekt. Die SOS-Kinderdorf-Stiftung steht für Stabilität und für dauerhafte Unterstützung. Wir wollen kein Kind zurücklassen“, betonte Elke Tesarczyk.

Erneut vor Ort war Christoph Biemann, bekannt aus der „Sendung mit der Maus“. Christoph Biemann zählt zu den Schirmherren der SOS-Kinderdörfer. Sein Gastgeschenk: Eine grüne Fußmatte mit der beliebten TV-Maus und dem Schriftzug „Hereinspaziert!“

Mädchen und Jungen aus der Kita „Rappelkiste“ leisteten ebenfalls ihren Beitrag zum Richtfest. Sie sangen das Handwerkerlied und präsentierten dabei selbstgebastelte Fensterrahmen, Bausteine in Schubkarren und allerlei Werkzeuge.