Back to the roots, zurück zu den Wurzeln: Als sich 2008 der Lüdenscheider Lions-Damenclub Minerva gründete, war Ulla Langebartels die erste Präsidentin. Ihr Mann Uwe war in Plettenberg niedergelassener Frauenarzt, Belegarzt des Evangelischen Krankenhauses. Wie viele Kinder er in seiner 32jährigen Tätigkeit auf die Welt geholt hat - wer weiß das schon. Man schätzt, es könnten über 5000 gewesen sein. Das Ehepaar Langebartels hatte seinen beruflichen Sitz an der Kaiserstraße in Plettenberg; beide waren Lions durch und durch und sind es bis heute. Warum das hier berichtet wird: Die Minerva-Damen haben soeben an die Schwangerenberatungsstelle donum vitae gespendet. Denn die Einrichtung ist auf mildtätige Unterstützung angewiesen.
Heike Rother-Wilma, die 2. Vorsitzende des Minerva-Fördervereins, war darauf aufmerksam geworden, dass das Spendenaufkommen für donum vitae - zu deutsch „Geschenk des Lebens“ - rückläufig ist. Das war die Initialzündung für den Damen-Lionsclub, an die Einrichtung zu spenden. 1000 Euro konnten relativ spontan übergeben werden.
Donum vitae findet man, zuständig für den gesamten Südkreis, an zwei Stellen in Lüdenscheid. Da ist einerseits die Beratungsstelle an der Augustastraße 10 in unmittelbarer Nähe zur Knapper Straße und zur ADAC-Geschäftsstelle. Andererseits gibt es das Mutter-Kind-Café im Begegnungscafé „Navi“ (früher Café Schröder) an der Altenaer Straße 3 – unter dem so zauberhaften wie sprechenden Projektnamen „Café Söckchen“ öffnet es an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat von 10 bis 12 Uhr (nicht in den Ferien). Dort gibt es für die Mütter ein kostenloses Frühstück, Gespräche und Austausch, eine Spielmöglichkeit auf plüschigem Boden für Säuglinge und Kleinkinder. Dieses Angebot wird möglich u.a. über eine Kooperation mit der Stadt Lüdenscheid im Rahmen des Programms „frühe Hilfen“.
In der montags bis freitags geöffneten Beratungsstelle an der Augustastraße arbeiten zwei Sozialpädagoginnen in der Beratung, eine Verwaltungskraft und eine Hebamme, die auch Sexualaufklärung an Schulen leistet. Getragen wird die staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle – sie ist berechtigt, Frauen den „Beratungsnachweis“ auszustellen – zu 80 Prozent vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und zu 20 Prozent durch den Verein donum vitae Märkisches Sauerland. Im vergangenen Jahr wurden 454 Erstberatungen und 223 Folge- und Konfliktberatungen durchgeführt. Die Beratungen sind kostenlos, vertraulich, von der Schweigepflicht abgesichert, offen für alle, völlig unabhängig von Nationalität, Religion, Geschlecht, ergebnisoffen. Alle Fragen rund um Schwangerschaft und Kinder können diskret angesprochen werden.
Die tausend Euro aus der Minerva-Spende sollen u.a. für Kinderausstattungen in Notlagen verwendet werden. „Wo keine Mittel aus der Bundesstiftung Mutter und Kind mehr zur Verfügung gestellt werden, springen wir sein“, sagt Beraterin Jana Maring – und nimmt gemeinsam mit ihrer Kollegin Kathrin Kurzbach-Neumann den großen Schmuckscheck entgegen.
In Kürze findet übrigens die Staffelübergabe bei den Minerva-Damen statt; zum Wechsel im Präsidentinnenamt wird als lieber Gast die erste Präsidentin Ulla Langebartels - Ihr Mann ist Frauenarzt, Sie wissen es bereits - erwartet. Sie wird sich darüber freuen, dass sich ihre Kolleginnen unverändert für Mütter und Kinder einsetzen.