Der Turnhalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten bevor. Im Mittelpunkt steht dabei die Erneuerung des Daches mitsamt einer Verstärkung der Tragekonstruktion. Außerdem sind diverse energetische Maßnahmen geplant. Ein entsprechendes Konzept dafür hat Andreas Beckmann von der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGW) der Stadt Lüdenscheid am Mittwoch, 18. September, im Bau- und Verkehrsausschuss vorgestellt. Danach wäre eine Nutzung der seit Anfang April gesperrten Sporthalle vermutlich erst ab dem Frühjahr 2026 wieder möglich.
Gesamte Tragekonstruktion wird abgebaut
„Das jetzige Dach muss komplett und in einem runter“, erklärte Beckmann – und erteilte damit Überlegungen, zumindest ein Drittel der Dreifachhalle während der Arbeiten zu nutzen, eine deutliche Absage. Zudem müsse die gesamte Tragekonstruktion abgebaut, verstärkt und mit neuen Holzleimbindern versehen werden, ehe sie schließlich wieder montiert werden könne. Zum Finale soll schließlich ein neues Dach auf die Halle gesetzt werden. Aus welchem Material, sei derzeit noch offen. Allerdings: „Das Dach mit sogenannten Stehfalz-Blechen zu decken, wäre in unseren Augen die beste Option, weil damit kaum Kosten für die Instandhaltung anfallen würden und die Folgekosten niedriger wären“, führte Beckmann aus.
Auch moderne Heizungsanlage
Die Erneuerung des Daches will die ZGW auch für den Einbau einer modernen Heizungsanlage und die Umstellung der Beleuchtung auf LED nutzen. Angesichts der ohnehin umfangreichen Bauarbeiten, vor allem aber mit Blick auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und die damit verbundenen rechtlichen Vorgaben sei das bei dieser Gelegenheit die sinnvollste Option, sagte Beckmann. Ziel sei es, die Planungen schnellstmöglich voranzutreiben und einen Bauantrag vorzubereiten. Zur Unterstützung werde die ZGW vermutlich ein externes Ingenieurbüro hinzuziehen.
Sport erst wieder nach den Osterferien 2026
Einen groben Zeitrahmen gab Beckmann bei seinen Ausführungen auch an: „Wenn alles wie geplant läuft, können wir im Frühjahr 2025 mit den Arbeiten loslegen. Dann dürften wir knapp ein Jahr brauchen, bis alles fertig ist.“ Heißt: Die Sporthalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule könnte im Optimalfall nach den Osterferien 2026 wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden. „Keine Frage, das ist ein langer Zeitraum“, sagte Beckmann. „Aber bei einem Abriss und Neubau der Halle würden wir vermutlich von mindestens fünf bis sechs Jahren sprechen.“ Hinzu kämen geschätzte Kosten von etwa zwölf bis 13 Millionen Euro.
Mit der von Beckmann vorgestellten Variante hingegen kämen Kosten in Höhe von voraussichtlich rund 1,9 Millionen Euro auf die Stadtverwaltung zu. 450.000 Euro für die Sanierung des Hallendachs sind bereits im Haushalt des laufenden Jahres vorgesehen.
Halle ist aus Sicherheitsgründen seit Anfang April gesperrt
Das Konzept und die Kostenschätzung beinhalten laut Beckmann übrigens auch Instandsetzungsarbeiten an den statisch tragenden Unterzügen und Stahlbetonstützen der Turnhalle, die inzwischen sichtbare Spuren der Verwitterung aufzeigen. Ein entsprechendes Gutachten hat die ZGW bereits in Auftrag gegeben. Und: Auch eine energetische Sanierung der äußeren Hallenfassade sei eingeplant und in den Kosten von rund 1,9 Millionen Euro enthalten – als eigener Bauabschnitt. „Diese Arbeiten können erledigt werden, wenn die Halle schon wieder freigegeben ist“, erklärte Beckmann.
Die Turnhalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule ist aus Sicherheitsgründen seit Anfang April gesperrt. Untersuchungen haben ergeben, dass die Traglast des Daches in Bezug auf die statischen Anforderungen nach heutigen Anforderungen zu hoch ist. Zudem weist das im Deckenbereich aus sogenannten Holzleimbindern bestehende Tragwerk vereinzelt Risse auf. Aus diesem Grund entschied die Stadtverwaltung Anfang April, die Turnhalle sicherheitshalber komplett zu sperren.