Von Jessica Wolf und Stephan Mertens
Sie finden Alpakas packend und waren sofort von den possierlichen Tieren fasziniert. Angefangen habe alles mit einer Fernsehsendung über die südamerikanischen Wiederkäuer, erinnert sich Silke Aufenacker. „Als wir dann die Tiere in natura gesehen haben, war es um uns geschehen.“

2011 startete das Paar noch im Siegerland bis der dortige Hof zu klein wurde und gepachtetes Land nicht mehr zur Verfügung stand. 2014 entschieden sie sich dann, ihren eigenen – für sich perfekten Hof – in Blomberg zu beziehen. Seitdem pflegen Aufenackers ihre Alpaka-Herde.
Alpakas geben hochwertige Wolle ab
Vornehmliches Ziel ist es, „gesunde Alpakas für hochwertige Wolle zu züchten“, sagt der Tierliebhaber. „Ein Alpaka gibt pro Schur etwa zwei bis zweieinhalb Kilo Wolle ab. Dieses hochwertige Produkt wird dann zur Wollmühle gebracht und dort zu Strickwolle oder für kostbare Stepp-Bettdecken verarbeitet.“
Auf einer parzellierten Weide befindet sich die Stuten-Herde mit den diesjährigen Fohlen. Fünf waren es in diesem Jahr – allesamt Stutfohlen. Die Hengste stehen für sich, weil Alpakas jederzeit trächtig werden können – was einer kontrollierten Zucht entgegenwirken würde.

Ein weiterer Gesichtspunkt der Zucht: Sie ermöglicht interessierten Menschen den direkten Kontakt mit den Alpakas. Insgesamt haben die Aufenackers momentan 38 Zuchttiere, die auf 4,5 Hektar Land grasen können. Die behördliche Vorgabe für die Tierhaltung verlangt einen Hektar pro einem Dutzend Tiere.

„Tiere sind die besseren Menschen“
Laut Ehepaar Aufenacker sind die friedliebenden Tiere außerdem für tierbegleitende Aktivitäten besonders gut geeignet und werden etwa für tiergestützte, seelische Therapien eingesetzt. Die Alpakas werden dementsprechend von dem Paar mit gezieltem Training vorbereitet und auch an Therapieeinrichtungen – wie etwa Alten- und Pflegeheime sowie das Kinderhospiz Balthasar – vermittelt. „Tiere sind nun mal die besseren Menschen“, ist Lutz Aufenacker überzeugt.

Besucher können die Alpakas hautnah erleben: Das Duo bietet Hofbesuche und Wanderungen mit den Vierbeinern an, auch die Kleinen können ihren Kindergeburtstag mit tierischen Freunden feiern. Dabei kommt man in direkten Kontakt mit den Wiederkäuern – auch unbedenklich bei Kleinkindern.
Die Alpaka-Experten warnen aber auch vor Gefahren für die Tiere: Neben Koniferen wie Eibe und Thuja können auch andere Pflanzen giftig sein. So haben die Aufenackers drei Alpakas verloren, weil diese Ahornblätter gefressen haben, die mit der sogenannten Schwarzfleckenkrankheit befallen waren – ein Pilz mit toxischer Wirkung.
Urlaubsverzicht zugunsten der Tiere
Die passionierten Züchter sind inzwischen Rentner und könnten sich keine bessere Beschäftigung vorstellen – sie verzichten sogar auf Urlaub. Und mit kaum mehr als zwei Stunden Arbeitsaufwand täglich bleibe das Hobby überschaubar. Auch wenn einige Arbeiten – wie etwa das Stallausmisten – deutlich schwerer fielen.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:
Auf der Homepage www.alpakahof-blomberg.de,
Anmeldung: telefonisch unter der Rufnummer 02358 2767797 oder 0151 23427416 sowie per E-Mail an [email protected]
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