„Die Projektwoche gehört zur DNA der Gesamtschulen“, so Hibst gegenüber LokalDirekt. „Wir freuen uns, dass wir nach der Corona-Pandemie unseren Kurs halten und die Projekte weiter anbieten konnten.“ LokalDirekt durfte bei ausgewählten Aktionen über die Schulter schauen.
Dieses Jahr sind die Schüler der Stufe Neun im Praktikum und die Dreizehner auf Studienfahrt während der Projektwoche. Die restlichen Schüler nahmen an den Aktionen teil und durften nach ihren Interessen aus dem Pool aus Sport, Handwerk, Digitales, Kochen, Naturwissenschaften oder Radfahren wählen. „Wir versuchen, die Wünsche zu erfüllen“, so Hibst. So stärke die Woche die Schulgemeinschaft und Freundschaften würden stufenübergreifend entstehen.
Angebote: „Kreativ, bunt, spannend“
Die Schüler seien fröhlich und emsig. Es gebe keine Auffälligkeiten. „Die Stimmung in den Klassen und auf den Fluren ist entspannter“, waren sich die Lehrer einig. Die Projekte können die „Ich-Stärkung“ fördern, erklärte Hibst. Jeder dürfe nach seinem Tempo arbeiten und stolz auf sein Ergebnis am Ende der Woche sein. In einigen Kursen entstanden neue Produkte, wie Mini-Gewächshäuser. Wichtige Schlüsselkompetenzen für die Persönlichkeitsentwicklung würden so vermittelt.
„Kreativ, bunt und spannend“ seien schon die Themenangebote: Es wurden keine Vorgaben für die Projekte gemacht, die die Schüler während der ganzen Woche besuchten. Meistens würden sich die Fächer der Lehrer in ihren Angeboten widerspiegeln. Die Renner jedes Jahr: „Sport, Kuchen backen und Wandern kommen immer gut an“, so Metzner.
Schulgarten: Vom Schulteich bis zur Gartenhütte
Im Schulgarten tat sich einiges während der Projektwoche: Das Gartenhäuschen bekam eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach. Unterstützung gab’s von der Kiersper Firma Gallo. Die Anlage konnte durch eine Spende des Fördervereins angeschafft werden. Und die Hütte ist nun winterfest.
Nils Windisch installierte mit den Schülern einen Filter für den Schulteich, der durch eine Solaranlage gespeist wird. Daneben finden in einem Insektenhotel Bienen und Co. einen Unterschlupf. Honig aus dem Schulgarten soll auf dem Schulfest verkauft werden.
Fotogalerie:
Mini-Gewächshäuser bauen
Kleine Fachwerkskonstruktionen zusammenbauen, Leisten verbinden und Streichen: Darum ging’s im Kurs für Mini-Gewächshäuser. Schüler von der sechsten bis zur zehnten Klasse lernten verschiedene Bauverbindungen kennen. Folien sollten bei dem Modell für eine Durchlüftung sorgen, das Dach ist abnehmbar.
Am Ende können kleine Tontöpfe und Sechser-Eierkartons eingesetzt und darin etwa Kresse gezüchtet werden – „fürs Knäckebrot“, wie eine Schülerin erklärte. Wer wollte, durfte sein Haus auch dekorieren: Banderolen und Pfeifenputzer standen bereit.
Poetry Slam: Das Unterbewusste hervorholen
Auf Tuchfühlung ging der Poetry Slamer Marian Heuser mit den Schülern. Gemeinsam verarbeiteten sie Emotionen in kreativen Texten. Bei den Schreibübungen galt es, das Unterbewusste hervorzurufen und strukturiertes Schreiben „über Bord zu werfen“, so Heuser. Der Verein für Kommunikation und Kultur (KuK) unterstützte das Angebot.
Sport: Vollyball und mehr
In der Sporthalle am Felderhof wurde geschwitzt: Unter Aufsicht von Sportlehrer Mats Gerhard und Schülern der Stufe Zwölf, pritschten und baggerten Zehner und Zwölfer Bälle übers Volleyballnetz – zu passender Musik. Nebenan durften Schüler unter dem Motto „Sport und Spiel“ verschiedene Sportarten ausprobieren. Eva Jäckel brachte die Teilnehmer bei Übungen auf der Matte außer Puste.
Zum Sportprogramm gehörte auch der Kurs von Susanne Witt vom Sportpalast Meinerzhagen. Hier standen etwa Yoga, Rückentherapie und Zumba auf dem Programm. Außerdem lernten die Schüler die Aufgaben eines Fitnessökonoms kennen und durften das „Sportshouse4U“ besichtigen.
Theater: „Momo“ auf der PZ-Bühne
80 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zwölf probten das Musiktheater „Momo“ im Pädagogischen Zentrum (PZ) ein. Sie stellen neben den Schauspielern auch das Orchester, den Chor, die Kostümabteilung und die Bühnenbauer. Auch um die Technik rund um Licht und Effekte kümmern sich die Schüler selbst.
Betreut werden sie von sechs Lehrern rund um Anne Katrin Wiegold. „Ein Schüler hat sein eigenes Lichtpult mitgebracht“, verriet Wiegold. „Und unsere Darstellerin des Meister Hora ist schon zum siebten Mal bei einer Aufführung dabei.“ Für die Grundschulen wird „Momo“ zwei Mal aufgeführt. Die Hauptaufführung findet am Samstag, 4. November, um 18 Uhr im PZ statt. Insgesamt gibt’s fünf Aufführungen.
4. November: „Tag der offenen Tür“, Schulfest und Theater
Und auch für die Lehrerseite sei die Woche wertvoll: „Wir bekommen einen anderen pädagogischen Blick und können individuell auf die Schüler eingehen“, erklärte Metzner. „Und auch die Eltern warten auf die Woche“, lachte Hibst.
Abgerundet wird die Projektwoche am Samstag, 4. November. Beim Schulfest, für die Schulgemeinschaft und ehemalige Schüler, auf dem sich etwa der Förderverein präsentiert. Auch die anderen Aktionen der Projektwoche werden vorgestellt.
Gesamtschule Kierspe
Samstag, 4. November
Tag der offenen Türen: für die zukünftigen Schüler der Jahrgangsstufe 5 und deren Eltern (Führungen, Mitmach-Aktionen), 9 – 13 Uhr
Schulfest: Ergebnisse der Projektwoche werden vorgestellt, 15 Uhr
Theaterstück „Momo“, beim „Tag der offenen Tür“ um 14 Uhr; Hauptaufführung um 18 Uhr, jeweils im PZ
