Es sei eine der schwersten Entscheidungen gewesen, die er in den vergangenen zehn Jahren habe treffen müssen: „Dennoch habe ich beschlossen, zur Kommunalwahl am 14. September nicht erneut als Bürgermeisterkandidat der SPD anzutreten“, gab Michael Brosch im Pressegespräch bekannt. In einem Porträt stellt LokalDirekt den Bürgermeister vor.
Wenn man ihn früher gefragt habe, wie lange er das Amt des Bürgermeisters für die Stadt Halver ausüben wolle, habe er stets geantwortet: „Solange die Halveraner und der liebe Gott das wollen – und damit meinte ich auch, solange es meine Gesundheit zulässt“, so Brosch.
Intensive Gespräche im Familien- und Freundeskreis und eine Rücksprache mit seinen Ärzten habe er zum Anlass genommen, die guten und die weniger guten „persönlichen Baustellen“ zu bewerten, und sei dann nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode zu kandidieren. „Ich brauche die Zeit, die ich nach dem Ausscheiden aus dem Amt privat gewinne, für mich und die Erhaltung meiner körperlichen Konstitution“, gab er offen zu. Viele oft selbstverständlichen Dinge des Lebens seien für ihn deutlich schwieriger geworden in den letzten Jahren.
Bürgermeister mit Herzblut
„Die Zeit als Bürgermeister der Stadt Halver hat mir unendlich viel gegeben und mich gleichzeitig stark gefordert“, erklärt der 57-Jährige. Es sei ihm stets wichtig gewesen, möglichst nah an den Bürgern zu sein, um deren Wünsche und Stimmungen in das politische Geschäft aufzunehmen: „Oft war das hilfreich, wenn es mal ’schwieriger‘ wurde“, so Michael Brosch. Oft seien es aber auch 70-Stunden-Wochen gewesen, die dieses Amt von ihm gefordert hätten: „Trotz allem ist der Gesamtblick auf die vergangenen zehn Jahre für mich aber ein guter“, stellt er heraus.
Nachfolgekandidat noch nicht bekannt
Bis zum Amtseintritt eines neuen Bürgermeisters oder einer neuen Bürgermeisterin werde er sich weiterhin mit vollem Einsatz für die Belange der Stadt Halver einsetzen, verspricht Brosch. Für die SPD gehe es nun darum, einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden: „Aber ich glaube, dass die SPD Halver hier gute Arbeit macht und die Zeit bis zur Kommunalwahl gut nutzen wird, um eine entsprechende Personalie zu etablieren.“
Michael Brosch selbst schließt eine Rückkehr als zum Beispiel Ratsherr übrigens aus: „Das wäre nicht authentisch, wenn ich demnächst in einer anderen Ratsfunktion auftauchen würde.“ Auch sonst habe er noch keine konkreten Pläne, was er beruflich nach seiner Zeit als Halveraner Bürgermeister machen werde: „Aber ich werde sicher nicht die Füße hochlegen“, lacht der 57-Jährige.