Bereits 2020 hatte die Verwaltung den Auftrag erhalten, die gemeindeeigenen Grundstücke
in Finkingsen auf eine möglichst großflächige Freiflächenphotovoltaikanlage zu überprüfen.
„Aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hätte es zum damaligen Zeitpunkt keinen
Vergütungsanspruch gegeben und eine solche Anlage wurde als unwirtschaftlich betrachten.
Der Rat der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde hat somit am 15. Juni 2020 den Beschluss gefasst, das
Thema nicht weiter voranzutreiben“, heißt es in einer Beschlussvorlage für den kommenden Planungs-, Bau- und Umweltausschuss.

In der Zwischenzeit habe sich die Gesetzeslage geändert. Verwaltungsseitig sei das Thema weiterverfolgt und mit der Naturschutz- und Landschaftspflegeabteilung des Märkischen Kreises die Aussicht auf eine Genehmigung einer Freiflächenphotovoltaik geprüft worden. Das Fazit: Es gibt keine Fläche in Finkingsen, die sich eigenen würde. Die größte Fläche, direkt an der Lenne (in der Karte rot gekennzeichnet) sei naturschutzfachlich und –rechtlich ausgeschlossen, da es sich um bestehende und neu geplante Naturschutzgebietsflächen handele. Zudem seien diese Flächen gesetzlich geschützte Biotope beziehungsweise befänden sich diese in unmittelbar Nähe. Des Weiteren seien dort Bereiche für den Schutz der Natur (BSN-Flächen), welche zum Teil im Regionalplan ausgewiesen seien und auch weiterhin ausgewiesen werden sollen. Darüber hinaus würden einige der Flächen im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms des Märkischen Kreises bewirtschaftet.
Bei den anderen Flächen handele es sich um Landschaftsschutzgebiet, wo zumindest auch eine Vereinbarkeit mit dem Schutzzweck gegeben sein müsste. Dort befänden sich auch Ausgleichsflächen, die grundsätzlich nicht beeinträchtigt werden dürften und auch einem gesetzlichen Schutz unterlägen. Diese wären dann an anderer geeigneter Stelle umzusetzen.
Die in lila markierten Flächen dienten bereits als Kompensation für den Bebauungsplan Niggenhuser Hof. Die in grün markierten Flächen seien Kompensation für den Bebauungsplan „Walzwerke Einsal“, sowie Teile der in grau markierten Fläche. „Die Prüfungen haben ergeben, dass die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage auf den gemeindeeigenen Flächen in Finkingsen nicht möglich ist“, lautet das Fazit der Verwaltung.
Die Ursprungsidee stammt übrigens vom verstorbenen Ratsherrn Peter Herbel und liegt bereits einige Jahre zurück. Immer mal wieder, kommt ein solches Projekt ins Gespräch. Jüngst stellte die UWG im vergangenen Jahr einen Antrag, alle verfügbaren Flächen für erneuerbare Energien zu prüfen.
Aufgrund der großen anstehenden Bauprojekte, tagt der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss in kürzester Zeit mehrmals. Die nächste Sitzung, in der es auch um das Thema Photovoltaik geht, findet am Montag, 13. März, statt. Los geht es um 17 Uhr in der Aula der Grundschule Nachrodt. Das nächste Mal kommt das Gremium am 24. April zusammen. Ebenfalls um 17 Uhr in der Aula der Grundschule Nachrodt.