Zum Pfingstfest, dem „Geburtstag der Kirche“, blickte Pfarrer Peter Kroschewski auf seine eigene kirchliche Laufbahn zurück: 25 Jahre Priester und drei Jahre Pfarrer der Pfarrei St. Maria Immaculata, zu denen die katholischen Gemeinden in Kierspe und Valbert gehören.
„Vor 25 Jahren wurde ich von Bischof Hubert Luthe im Essener Dom zum Priester geweiht“, erinnerte er sich und reflektierte: „In den vergangenen 25 Jahren ist in unserer Kirche viel passiert“, so Kroschewski in seinem letzten Gottesdienst für die Pfarrei. „Viele Entwicklungen und Einstellungen hätte man damals nicht für möglich gehalten.“
Er denke dabei nicht nur an die „furchtbaren Missbrauchsfälle in unserer Kirche“, heute stehe man sich häufig unpersönlich gegenüber: Konservative und Liberale. Auch in seiner Pfarrei ließen sich die verschiedenen Strömungen beobachten. „Doch gerade deswegen feiern wir an Pfingsten die Einheit der Christen. Wir müssen uns auf unser gemeinsames Fundament und unser gemeinsames Ziel besinnen: unseren Glauben“, betonte der Jubilar mehrfach, der seine Predigt frei und mit kräftiger Stimme hielt, während der vor der Gemeinde auf und ab schritt.
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Neben Kroschwski am Altar: der Kiersper Pastor Gregor Myrda, der Valberter Pastor Stefan Beilicke, der Lüdenscheider Pfarrer Claus Optenhöfel und der Plettenberger Pastor Patrick Schnell.

Freunde und Gemeinde sein
Das Evangelium bezog sich auf Kroschewskis Primizspruch aus Johannes 15,15, in dem Jesus seine Jünger „Freunde“ nennt – „das sollten wir uns untereinander bewusst machen“, so Kroschwski. Er ermutigte zum gegenseitigen Danksagen und Unterstützung in der Gemeinde. Entsprechend dankte er den Gestaltern des Gottesdienstes, wie den Messdienern. Lobend erwähnte er die Ökumene-Arbeit und das Ehrenamt in der Pfarrei. Kroschewski zeigte sich überzeugt: „Kirche lebt – auch gerade dann, wenn wir keine Volkskirche mehr sein. Wir machen hier bewusst mit.“
Weggefährten Kroschewskis gestalteten den Gottesdienst: die Verwaltungsleiterin Tina Bock sowie die Pfarrsekretärinnen Regina Löper-Kappes, Sabine Hardenacke lasen die Fürbitten, genauso wie der CDU-Politiker Udo Kritschker.

Musikalisch begleitete der Meinerzhagener Kirchenchor unter Leitung von Maria Hartel den Gottesdienst. Die Geschichte von den „Spuren im Sand“ rundete die Messfeier ab.
Empfang: „Abschied zu früh“
Im Anschluss lud die Pfarrei zum Empfang in den Pfarrsaal an der Kampstraße ein. Gemeindemitglieder haben für ein buntes Buffet gesorgt. Einige Besucher, wie aus dem Dekanat, nutzen die Gelegenheit der Geschenkübergabe und des persönlichen Abschiednehmens.
Holger Kappes bedankte sich im Namen des Kirchenvorvorstandes bei Kroschewski nach einer „viel zu kurzen Zeit – auch, wenn ich die Beweggründe verstehen kann.“

Kappes erinnerte an den schweren Einstieg Kroschewskis: ohne Einführungsgottesdienst aufgrund der Coronapandemie. „Die Gemeinde in Meinerzhagen ist nach vielen Seelsorger-Wechseln gebeutelt“, gibt Kappes zu. Zugleich zeigte er sich dankbar über die Beständigkeit von Pastor Myrda in Kierspe.
Im Anschluss überreichte er Kroschewski einen Präsentkorb mit Andenken an jede der Kirchen der Pfarrei St. Maria Immaculata. „Es ist auch ein Überlebenspaket für die erste Zeit in der neuen Heimat.“
Kroschewski geht nach Schwelm
„Der Bischof von Essen hat mich zum 1. Juni zum Pastor in der Propstei St. Marien in Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg ernannt“, hat Kroschweski in seiner Einladung anlässlich seines Abschieds verkündet. Und lädt seine bisherigen Gemeindemitglieder zu seiner Einführung an neuer Wirkungsstätte ein: zum Begrüßungsgottesdienst am 11. Juni, 11.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Marien, Marienweg 2, Schwelm.
Kroschewski-Nachfolge: Neues Pfarrteam und Unterstützer
Ab dem 1. Juni wird ein Pfarrteam die Pfarrei leiten (wir berichteten): Pastor Gregor Myrda, Tina Bock als Verwaltungsleiterin und Pfarrbeauftragte im Hauptamt, Holger Kappes als Pfarrbeauftragter im Ehrenamt, Ulrich Jatzkowski als Pfarrbeauftragter im Ehrenamt und Pastor Patrick Schnell als „moderierender Priester“.
Im Januar hatte Kroschwski keinen Abschied bekannt gegeben und sich offen für neue Modelle der Pfarrleitung gezeigt (wir berichteten).
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